Guten Morgen

Opfer in der Oper | Pyjama und Kiste Bier

Jetzt aber einmal ehrlich: Wie gehen Sie mit dem Opernball um? Interessieren Sie sich gar nicht dafür? Ignorieren Sie das Staatsgewalze? Dann wären Sie Teil einer überwältigend großen Mehrheit. Zumindest, wenn man dem Abstimmungsverhalten bei einer unserer „Fragen des Tages“ zuletzt wirklich Glauben schenkt. Nur 14 Prozent von fast 50.000 Votern gestanden, dass sie sich den Opernball im TV ansehen werden. Aber ehrlich: Wir vertrauen zwar unseren Lesern und Usern, aber diese lediglich 14 Prozent, die kaufen wir ihnen nicht ab. Wir werden es heute gegenprüfen, wenn die ORF-Teletest-Daten veröffentlicht werden. Warum wir nicht glauben, dass sich nur eine so kleine Minderheit für den Ball der Bälle interessiert? Wir hören uns um, worüber dieser Tage so geredet wird im Land. Wir sehen die Zugriffszahlen auf unsere Opernballberichte auf krone.at und das Interesse auf den Social-Media-Kanälen. Lechzen wir denn in Wahrheit - nicht nur wir Journalisten - in Zeiten von so vielen trüben, unerfreulichen Botschaften nicht alle nach etwas weniger Schwerem?  Wir berichten gerne - und so hat sich eine gar nicht kleine Truppe an Opernball-Reportern die vergangene Nacht um die Ohren geschlagen. Einige von ihnen in Robe oder Frack im Haus am Ring, viele andere im Redaktionshaus in der Muthgasse. Manche von ihnen in Jeans, andere im hübschen Kleid - und ein Kollege sogar im Smoking. Und das im wenig schmucken Newsroom. Nicht nur mangels Parkett wurde hier bloß um die Monitore getanzt. Aber das, was hier neben der Arbeit geblödelt wird, das kann mit dem Logentratsch in der Oper vermutlich locker mithalten. Hört ja auch keiner, wenn man sich über schöne und weniger schöne Kleider, prächtige oder g´rupfte Haare, frisch operierte Promi-Gesichter, Stolperer oder Moderatoren-Hoppalas das Maul zerreißt. Aber das, so hört man, soll ja auch in den meisten Wohnzimmern ganz ähnlich ablaufen. „Mitleid“ mit den Opfern in der Oper? Nein, keine Spur: Diese haben sich doch - größtenteils - freiwillig auf diese Bühne begeben. Und setzen sich gerne den Blicken der Österreicher aus. Äh, natürlich nur den Blicken von (siehe oben) 14 Prozent der Österreicher …

Pyjama und Kiste Bier. Mitleid mit den Opernball-Gästen haben wir nicht einmal, wenn wir hören, was sie für ihr Vergnügen und ihr Schaulaufen hinblättern müssen oder mussten. Allein, um in die Oper reinzukommen hat man schon 350 Euro zu zahlen. Einen Tisch für vier Personen bekommt man um knapp 1000 Euro, eine Rangloge um 23.600 Euro. Achja: Als Mann haben Sie einen Frack auch noch gebraucht, als Frau eine elegante Robe. Wenn man sich nicht bei H&M einkleidet, dann sieht man am Ball „Fummel“, die, wie unsere Style-Experten versichern, gut und gerne 10.000 Euro und mehr kosten. Da haben sich all jene, die sich das Gewalze nur vor der Mattscheibe gönnen, viel gespart. Im Jogging-Anzug oder Pyjama auf dem Sofa, und für den Preis eines kleinen Bierchens in der Oper hätte man für zu Hause eine ganze Kiste bekommen. Übrigens, ein bisschen Eigenwerbung erlauben Sie uns bitte, nachdem wir schon bis tief in die Nacht gearbeitet haben: Wenn Sie alles über den Opernball sehen und lesen wollen - dann schauen sie heute einfach in die „Krone“ oder auf krone.at!

Kommen Sie gut durch den Freitag!

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