Kritik auch an Behörde

Waldschwund ist nun ein Fall für die Gerichte

Oberösterreich
15.02.2023 10:00

Am Rand einer Schottergrube im Seitental des Hengstpaßes wurden in den letzten viele Bäume gerodet. „Illegal“, sind Anrainer überzeugt. Allerdings erteilte die Bezirksbehörde sowohl Rodungsverbote als auch Rodungsbewilligungen. 

Ein einst riesiger Wald am Rand der Weißensteiner Schottergrube in der Innerrosenau ist mittlerweile nur noch ein schmaler Streifen mit einigen Bäumen. „Mit einer Salamitaktik ist Stück für Stück der Baumbestand reduziert worden. Obwohl der Wald laut Bescheid der Bezirkshauptmannschaft eine Schutzfunktion für die Anrainer hat und nie gerodet hätte werden dürfen“, meint der grüne Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger. Er stellt sich damit auf die Seite einiger Anrainer, die nun sogar vor das Landesverwaltungsgericht zogen.

Denn es gibt von der gleichen Bezirksbehörde auch noch einen zweiten, erst vor wenigen Monaten ausgestellten Bescheid mit einer Rodungsbewilligung. „Zusammengefasst sagt die Behörde jetzt, es ist kein Wald mehr. Doch im Flächenwidmungsplan ist das Gebiet als Wald ausgewiesen“, schüttelt Monika Pramreiter den Kopf. Sie ist in der Gegend aufgewachsen, zog vor Jahren in den Bezirk Freistadt. Sie kämpfte auch schon gegen die geplante Beton-Recyclinganlage im stillgelegten Schotterwerk.

Auch dieser Fall beschäftigte das Landesverwaltungsgericht.: „Nach fast zwei Jahren haben wir im November die Bewilligung erhalten. Im Laufe des Jahres soll es losgehen“, so Hannes Schmid, Chef der gleichnamigen Schotterabbau- und Betonwiederverwertungsfirma. Von einer illegalen Rodung will er nichts wissen: „Es gibt eine Rodungsbewilligung. Dazu kommen die Schäden vom Orkan Kyrill im Jahr 2007. Die Forstbehörde hat uns auch aufgefordert, 20 vom Borkenkäfer befallene Bäume zu entfernen.“

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