28.01.2023 11:00 |

„Putz fällt von Decke“

Schwangere will schnell raus aus Schimmelwohnung

Wiener Gemeindebau und Schimmel sind leider keine seltene Kombination. Bei Kerstin O. aus der Donaustadt ist es besonders arg.

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Der Verputz im Badezimmer fiel schon mehrmals von der Decke. Kerstin O.´s siebenjährige Tochter konnte beim Zähneputzen nur mit Glück herab prasselnden Teilen ausweichen. Nun bekommt die 31-Jährige noch ein Baby - und will raus aus ihren 47 Quadratmetern in der Schüttaustraße. „Ich habe Angst, dass mir oder meinen Kindern etwas passiert“, so die Donaustädterin.

Wiener Wohnen: „Nutzungsbedingter Schimmel“
Wiener Wohnen kontert mit der Standardantwort: Falsch gelüftet. Mieter schuld! „Die Wohnung der Mieterin wurde infolge ihrer Meldung über einen Schimmelbefall am 4. November 2021 überprüft. Die durchgeführten Messungen zeigten eine trockene Wandkonstruktion, aber eine erhöhte Oberflächenfeuchtigkeit infolge der erhöhten Luftfeuchtigkeit, wodurch es zu nutzungsbedingtem Schimmel kam“, so ein Unternehmenssprecher.

Beim ersten Mal übernahm Wiener Wohnen die Kosten der Schimmelentfernung. „In Kulanz“, wie es heißt. Danach kam der Schimmel wieder. Doch nun muss die Mieterin den Schimmel selbst entfernen (was sich auch getan hat) oder die Kosten dafür übernehmen. 

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In Kulanz beauftragte Wiener Wohnen trotzdem eine einmalige Schimmelentfernung. Schon damals wurde die Mieterin informiert, dass zukünftig anfallende Arbeiten aufgrund einer nutzungsbedingten Schimmelbildung nicht auf Kosten von Wiener Wohnen beauftragt werden können.

Unternehmenssprecher von Wiener Wohnen

Kerstin O. bestreitet, das Fenster im Bad zu wenig zu öffnen. „Ich lüfte jedes Mal nach dem Duschen.“ Einen Wohnungswechsel lehnt Wiener Wohnen als nicht gerechtfertigt ab.

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Ich lüfte jedes Mal nach dem Duschen. Der Schimmel ist total ungesund für mich, ich habe eine Risikoschwangerschaft.

Mieterin Kerstin O.

Unterstützung erhält die Mieterin von der FPÖ. Obmann Dominik Nepp: „Es ist beschämend, welche Ignoranz Wiener Wohnen der Bitte einer schwangeren Alleinerzieherin entgegenbringt.“ Die Stadt solle rasch reagieren.

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