beengt und gefährlich

Zu wenig Platz auf Wiener Gehsteigen

In den Gehstreig hinreinragende Autos sind spätestens seit der letzten Gesetzesnovelle kein Kavaliersdelikt mehr.

(Bild: Christoph Engelmaier)

38 Prozent der Gehsteige sind zu klein. Der VCÖ warnt jetzt vor Gefahren. Zwei Stellen sind dem Verkehrsclub ein besonderer Dorn im Auge.

Ein Drittel aller Gehsteige in der Stadt sind viel zu schmal. Das hat eine Erhebung des VCÖ ergeben. 38 Prozent der Fußgängerwege sind demnach schmäler als die offiziellen Planungsrichtlinien als Mindestbreite (zwei Meter) vorgeben. In Liesing waren es sogar 63 Prozent und in Hietzing 59 Prozent, so die Mobilitätsorganisation. Hinzu kommen in den Gehsteig hineinragende Fahrzeuge, die den wenigen Platz noch mehr einengen. Dabei ist das seit Oktober 2022 in der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Paragraph 23, Absatz 1, ganz klar geregelt: ein Hineinragen von Fahrzeugen ist nicht erlaubt.

„Hineinragende Fahrzeuge sind kein Kavaliersdelikt, sondern ein Hindernis. Besonders für Menschen, die mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unterwegs sind“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Extrembeispiele sind etwa die Stohlberggasse in Margareten oder der Kardinal-Nagl-Platz im dritten Bezirk. Hier wird das Gehen fast schon zum Hindernislauf. Weicht man auf die Fahrbahn aus, kann es dadurch zu gefährlichen Situationen kommen. Der VCÖ fordert nun eine Gehsteigoffensive und mehr Platz für Fußgänger.