Bitten erfolgreich

Deutschland liefert Ukraine erstmals Kampfpanzer

Ukraine-Krieg
05.01.2023 21:02

Die monatelangen Bitten der ukrainischen Regierung hatten Erfolg: Deutschland liefert dem Militär „Marder“-Panzer und ein Patriot-Raketenabwehrsystem. Bisher hat das Land von osteuropäischen NATO-Staaten Kampf- und Schützenpanzer sowjetischer Bauart bekommen. Auch Flugabwehr- oder Bergepanzer westlicher Hersteller wurden geliefert.

Die deutschen Kampf- und Schützenpanzer wie die Marder oder Leopard 2 gehen nun aber zum ersten Mal an das ukrainische Heer. Die Ausbildung an den Waffen dürfte in Deutschland oder einem NATO-Land durchgeführt werden. Sowohl die deutsche als auch die US-Regierung wollen sich um die Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten an den jeweiligen Waffensystemen kümmern. 

Telefonat Scholz/Biden
Die USA werden der Regierung in Kiew zudem leichte Bradley-Schützenpanzer und wie angedacht auch Patriot-Systeme liefern. Das vereinbarten der deutsche Kanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden am Donnerstagabend in einem Telefonat. „Präsident Biden und Bundeskanzler Scholz bekundeten ihre gemeinsame Entschlossenheit, der Ukraine so lange wie nötig die erforderliche finanzielle, humanitäre, militärische und diplomatische Unterstützung zu gewähren“, heißt es in einer Erklärung der deutschen Regierung. Die beiden seien sowohl „unverbrüchlich solidarisch“ mit der Ukraine als auch ihrer Bevölkerung - „im Angesicht der entfesselten Aggression der Russischen Föderation.“

Scholz: Kann nicht im Alleingang handeln
Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, dass die Ukraine wahrscheinlich mehrere Dutzend Marder erhalten werde. Das Land hatte bisher unter anderem Kampf- und Schützenpanzer sowjetischer Bauart sowie Flugabwehr- und Bergepanzer westlicher Hersteller erhalten. Die Regierung in Kiew hat die deutsche Regierung seit Monaten um die entsprechenden Waffensysteme gebeten, bisher ohne Erfolg. Der Kanzler Olaf Scholz hatte stets betont, dass Deutschland nicht im Alleingang handeln werde und bisher kein anderes NATO-Land solche Panzer in die Ukraine geschickt habe.

Am Mittwoch hatte die französische Regierung jedoch bekannt gegeben, Spähpanzer vom Typ AMX-10 RC liefern zu wollen. Die deutsch-amerikanische Vereinbarung ist das Ergebnis von Abstimmungen der Regierungen, die bereits seit dem 10. Dezember laufen.

Details zu den Waffen
Der Schützenpanzer Marder stammt vom Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall und gilt als flink und flexibel. Er wurde im Kalten Krieg konzipiert und ist seit Jahrzehnten bei der deutschen Bundeswehr im Einsatz. Mit Abwehrwaffen kann er unter anderem gepanzerte Fahrzeuge bekämpfen. Schützenpanzer gelten nicht als Kampfpanzer, bieten aber einen annähernd gleichen Schutz.

Das Patriot-Flugabwehrraketensystem gilt als eines der modernsten der Welt. Mit ihm können etwa ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Überwacht werden können bis zu 50 mögliche Ziele gleichzeitig, aktiv bekämpft bis zu fünf. Dieses System hat die Bundeswehr seit 1989. Erstmals im Kriegseinsatz war es zwei Jahre später beim Golfkrieg.

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