Migrationskrise

2022 Höchststand an illegalen Grenzübertritten

Politik
30.12.2022 11:05

308.000 Menschen haben in den ersten elf Monaten dieses Jahres illegal die EU-Außengrenzen passiert. Das ist ein Höchststand seit 2016 und um 70 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021. Ein Drittel dieser Menschen - genau 101.757 - haben einen Asylantrag in Österreich gestellt.

Über 91 Prozent der Asylwerber waren Männer. Mehr als zwei Drittel fielen in die Altersgruppe zwischen 18 und 35. Die meisten Anträge in Österreich wurden von Afghanen gestellt, nämlich mehr als 22.000. Dahinter folgen Syrer und Inder (jeweils gut 17.900) sowie Tunesier (knapp 12.500).

In der Grundversorgung befinden sich laut Innenministerium derzeit rund 37.000 Menschen. Demnach sind zwei Drittel der 100.000 Antragsteller weitergezogen. Die Vertriebenen aus der Ukraine sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Fast die Hälfte (140.000 bzw. 45 Prozent) aller Migranten in der EU sind über die Westbalkanroute gekommen. Das geht aus Zahlen der EU-Grenzschutzagentur Frontex hervor. Allein im November wurden 27.000 illegale Grenzübertritte verzeichnet, 14.000 davon auf der Westbalkanroute. Das waren doppelt so viele wie im November 2021. Frontex führt den anhaltenden Migrationsdruck auf dieser Route darauf zurück, dass Migranten, die sich in der Region aufhalten, wiederholt versuchen, die Grenze zu überschreiten.

Verschärft wurde das Problem dadurch, dass Serbien Visafreiheit mit Ländern wie Indien und Tunesien hatte. Das wurde inzwischen geändert. Die Top-Herkunftsnationen auf der Westbalkanroute waren Syrer, Afghanen und Tunesier.

Die zweitaktivste Migrationsroute in die EU ist das zentrale Mittelmeer über Italien. Hier stieg die Zahl der aufgedeckten irregulären Grenzübertritte seit Anfang des Jahres im Vergleich um 49 Prozent auf fast 94.000. Die meisten Migranten auf dieser Route kamen aus Ägypten, Tunesien, Bangladesch und Syrien.

Die östliche Mittelmeerroute, die über Griechenland führt, verzeichnete gleichzeitig bis Ende November mit fast 40.000 Migranten einen Anstieg um 116 Prozent. Auf dieser Route dominierten Menschen aus Syrien, Afghanistan und Nigeria.

Unverändert groß ist auch der Druck im Ärmelkanal. Von Jänner bis November wurden hier 68.000 irreguläre Migranten gezählt, was einem Anstieg von 40 Prozent gegenüber 2021 entspricht.

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