14-jähriger Gymnasiast

Milchbubi-Dealer zog bei Drogenverkauf die Waffe

Beim Verkauf der Modedroge „Benzos“ wurde ein Gymnasiast aus gutem Hause angeblich von Teenie-Kunden ausgeraubt. Die Richterin traute seiner Version, für die ein 16-jähriger Wiener auf der Anklagebank landete, nicht.

Ein 16-Jähriger und ein 13-Jähriger verabredeten sich im August mit einem Drogendealer, weil sie „Benzos“, ein Arzneimittel, das als Trend-Droge bezeichnet werden kann, kaufen wollten. Den Älteren brachte dies auf die Anklagebank. Der Vorwurf: Bei der Übergabe raubte das Teenie-Duo den Dealer, der kurz vor dem Treffen 14 Jahre alt geworden war, brutal aus, stahlen ihm 240 Euro und 25 Tabletten.

Als wir sahen, dass der Dealer so wie ein Elfjähriger aussieht, beleidigten wir ihn.

Der Angeklagte über den Dealer

Wir nannten ihn „Möchtegern-Gangster“
„Stimmt nicht“, sagte der Jugendliche, der mit seinen Eltern zur Verhandlung ins Wiener Landesgericht kam. „Als wir sahen, dass der Dealer so wie ein Elfjähriger aussieht, beleidigten wir ihn“, erzählt der Bursche, „wir sagten so etwas wie: ,Du Möchtegern-Gangster‘ zu ihm“. Daraufhin rastete der Drogenkurier aus und zog eine Schreckschusspistole aus dem Rucksack. „Wir dachten, die Waffe ist echt, und hatten Angst um unser Leben. Als er kurz nach rechts blickte, wusste ich, dass ich handeln musste und schlug zu“, so der Angeklagte, der aber bestritt, etwas geraubt zu haben.

Was haben Sie überhaupt mit Suchtgift zu tun? Die arme Mama.

Richterin Daniela Zwangsleitner zum Teenie-Dealer

Richterin: „Suchtgift? Die arme Mama“
Es folgte ein Auftritt des blutjungen Dealers aus Niederösterreich als Zeuge: Nach den eloquenten, aber eiskalt formulierten Schilderungen des schmächtigen Gymnasiasten in Markengewand aus gutem Hause hatte Richterin Daniela Zwangsleitner eine abschließende Frage an ihn: „Was haben Sie überhaupt mit Suchtgift zu tun? Die arme Mama.“ Diese seufzt im Saal. - Der 16-jährige Angeklagte wurde im Zweifel freigesprochen.