Goldberger wird 50:

„Für Olympia-Gold würde ich eine Kugel hergeben!“

Wintersport
29.11.2022 06:15

Andi Goldberger flog in den 1990er-Jahren in die Herzen der Österreicher. Heute feiert der „ewige Lausbub“ daheim in Mondsee den 50. Geburtstag. Der „Krone“-Kolumnist blickt auf Erfolge und Skandale zurück: „Für Olympia-Gold würde ich eine Kugel hergeben!“

„Krone“: Happy Birthday, Andi. Wie wird der „Lausbub“ Goldberger heute seinen Fünfziger feiern?
Andi Goldberger: Gar nicht (lacht). Selbst habe ich keine Feier geplant, aber da ist so ein Bauchgefühl. Viele Freunde haben mich zuletzt immer gefragt, ob ich am 29. eh daheim bin. Anfang Dezember gibt es eine Feier im Familienkreis, Mama wird 80.

Ganz Österreich staunt über dein jugendliches Aussehen. Was ist dein Geheimnis?
Das habe ich wohl von meiner Mama geerbt. Die wird achtzig, sie ist noch immer relativ fit. Eine gesunde Lebenseinstellung und viel lachen helfen auch.

Für viele Österreicher verkörperst du auch als zweifacher Familienvater noch immer den Lausbuben…
Ich mache gerne Sachen, die man mit fünfzig vielleicht nicht mehr tun sollte. Früher hat man der Mama oder dem Trainer nicht gefolgt, jetzt meiner Frau Astrid oder dem Doktor.

So ein Abenteuer war wohl zuletzt dein Start bei der Crocodile-Trophy in Australien …
Ich habe mir bei einem Sturz eine Rippen- und Handverletzung zugezogen. Ich würde es aber sofort wieder machen, so cool war es.

Wie wurde aus dem Skispringer ein Extremsportler?
Während der Springerei war das eher nicht meins, das wäre kontraproduktiv gewesen. Ich bin nicht der Urlaubstyp, der eine Woche lang am Strand liegt. Nix tun, das kann ich nicht.

Was ist dein nächstes Abenteuer?
Ich war noch nie am Großglockner, das möchte ich bald einmal angehen.

Du hast als Springer fast alles gewonnen. Nur Olympia-Gold fehlt in der Sammlung?
Ich habe drei Weltcup-Gesamtkugeln, eine würde ich für Gold hergeben. Ein Olympiasieg war immer ein Kindheitstraum. Ich habe das Glück, dass ich zwei Bronzemedaillen habe.

Welche Erfolge bleiben dir für immer in Erinnerung?
Mein erster Sieg auf der Bergisel-Schanze, davon habe ich schon als Kind geträumt. Eine Gänsehaut kriege ich auch bei Bildern von der Skiflug-WM 1996 am Kulm und dem Skiflug-Weltrekord über 225 Meter.

Vor der Skiflug-WM hänselte man dich schon mit „Silberberger“, weil du noch keine Goldene bei einem Großereignis gewonnen hattest …
Ich wollte dort unbedingt den Sieg. Der Janne Ahonen hat mir das Wochenende sehr schwergemacht. Vor dem letzten Sprung habe ich mir auf dem Balken gesagt: Pokal oder Spital.

Wenige Monate nach dem Kulm-Triumph hast du mit einem Kokain-Skandal für Aufregung gesorgt…
Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte das nicht gemacht und es wäre anders gelaufen. Ich bin Gott sei Dank damals mit einem blauen Auge davonkommen. Ich kann nur sagen: Finger weg von den Drogen, so ein Fehler kann das ganze Leben zerstören.

Was hast du aus dieser Krise fürs Leben gelernt?
Es war eine brutal schwierige Zeit. Ich habe lange gebraucht, um mich wieder davon zu erfangen. Ich habe danach auch keinen Sieg mehr gefeiert. Wenn ich aber noch 30-mal gewonnen hätte, hätte ich wahrscheinlich nicht so viel gelernt wie aus dieser Niederlage.

Der im Mai 2012 verstorbene Manager Edi Federer war fast wie eine Vaterfigur…
Es war immer eine Gaudi mit Edi, wir hätten auch noch viel vorgehabt.

Was ist heutzutage für den Überflieger ein Erfolg?
Mir ist wichtig, dass es meiner Familie und mir gut geht. Ich bin schon sehr stolz auf meine zwei Buam.

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