Ärger über Pflegebonus

Viele Pflegekräfte kriegen in Kärnten keine Prämie

Kärnten
23.11.2022 07:58

Für Unmut sorgt die im Rahmen der Pflegereform versprochene Prämie in Höhe von 2000 Euro für alle Pflegekräften in Österreich. Und nicht nur deswegen, weil die Mitarbeiter noch immer darauf warten müssen.

Allen Pflegekräften in Österreich wurde bei der Pflegereform am 12. Mai eine Prämie von 2000 Euro versprochen. Passiert ist bisher nichts. Jetzt wurde sogar bekannt, dass nicht 2000 Euro ausbezahlt werden, sondern nach Abzügen maximal 1200 Euro. Natürlich sind viele Pfleger deswegen wütend. Im Dezember wird der Bonus nun an 11.203 Pflegekräfte in Kärnten überwiesen. Diese Summe streckt das Land Kärnten selbst vor.

Viele Leute aus der Pflege kriegen aber überhaupt keine Prämie. „OP-Assistenten, Physiotherapeuten, Labor-Mitarbeiter oder Röntgenologen sehen keinen Cent. Das ärgert uns sehr“, sagt Pflegedirektor Bernhard Rauter. Bei der Bundesversammlung der Gewerkschaft kann am Montag in Salzburg Dampf abgelassen werden.

Akuter Personalmangel in der Pflege
Die Präsidentin des österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands, Elisabeth Potzmann, besuchte am Dienstag Villach und Klagenfurt und kritisierte den akuten Personalmangel. „Viele Verbesserungen wurden schon am 12. Mai beschlossen. Doch es passiert viel zu wenig. Das Problem wird nur zwischen Bund und den Ländern hin- und hergeschoben. Tausende Mitarbeiter kündigen, Pflegekräfte sind in allen Branchen begehrte Leute. Weil sie über die Grenzen hinausgehen können“, sagt Potzmann.

Zitat Icon

Die Pflege ist weiterhin ein toller Beruf. Leider kündigen Tausende Mitarbeiter. Eine bessere Bezahlung wäre höchst angebracht.

Elisabeth Potzmann, ÖGKV-Präsidentin

Bessere Bezahlung und Arbeitsmöglichkeiten für Pfleger
„Die Pflege-Ausbildung ist gut, viele dürfen aber nur eingeschränkt arbeiten. Der Pflegeberuf kann viel systemwirksamer ausgeübt werden. Die Frustration steigt, ich bin für eine höhere Bezahlung der Pflegekräfte“, meint Potzmann, die schon seit 30 Jahren in der Pflegebranche ist. Noch länger an Bord ist der Pflege-Vorsitzende in Kärnten, Federico Harden. „Ich bin schon seit 1974 dabei, also ein Dinosaurier. Die Community Nurses in den Regionen werden gut angenommen werden. Aber auch über dieser Krankenpflegerdienste reden wir schon seit 25 Jahren.“

Potzmann hat auch gute Neuigkeiten. „Ich war heute in Villach. Alle sind in der Ausbildung vom Pflegeberuf begeistert.“ Auch Michael Waldher aus Rosegg ist mit Ehrgeiz dabei. „Mit guter Pflege können die Leute in Würde altern.“

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