Vor Jahrzehnten wurden Kies und Sand abgebaut. Heute liegen die Baggerseen in Rankweil völlig natürlich in der Landschaft.
Heute geht es zu einer entspannten Spazier- oder Joggingrunde zwischen Meiningen und Rankweil. Dort liegen nämlich die Paspels Seen, die im Sommer beliebte Badeplätze sind. Verschiedene Pfade führen um die Gewässer. Das macht diese auch außerhalb der Badesaison zu einem lohnenswerten Ausflugsziel. Was vor Jahrzehnten mit dem industriellen Abbau von Kies und Sand seinen Anfang nahm, ist heute ein Naherholungsgebiet mitten im Industriegebiet Paspels, das an Gisingen, Meiningen und die Brederiser Wiesen grenzt. Noch heute sind unter anderem die Firma Kunert, Hirschmann Automotive sowie mehrere Kleinfirmen dort vertreten.
Verschiedene Pfade für die Seenumrundung
Startpunkt für die heutige kleine Tour ist der kleine Parkplatz in der Tannenfeldgasse beim Anglerparadies Güfel in Meiningen. Von dort nimmt man die Tannenfeldstraße und nähert sich dem westlichen Ortsrand. Dann hat man entweder die Möglichkeit rechts auf den Riegelweg und danach auf den Paspelsweg abzubiegen und diesem zu folgen, bis man zum Auwald gelangt. Vom Wegweiser Sinderstall führt der Pfad am Waldrand an einem der Baggerseen von Paspels vorüber. Oder aber man zweigt von der Tannenfeldstraße links ab, passiert den Spielplatz Tannenfeld Güfel und folgt der Straße bis zum Hundesportplatz. Dort wird rechter Hand auf den Sindersweg abgebogen und schließlich geht es links am Kieswerk Wilhelm + Mayer vorbei bis man auf den Unteren Paspelsweg trifft. Nun kann man die Seen auf verschiedenen Pfaden umrunden.
Durch Kiesbaggerungen sind in dem Gebiet rund 20 Hektar Seefläche geschaffen worden - daher auch die Bezeichnung „Baggerlöcher“. Das in Kiesbecken befindliche Grundwasser wird zum Schwimmen und Angeln genutzt und verfügt über eine gute Qualität. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Rankweil Sanitäranlagen, einen Spielplatz sowie eine Bade- und Rettungsinsel anlegen lassen. Jetzt im November ist die große Liegewiese verwaist, nur ein paar Enten dösen am Ufer. Auf dem Wasser zieht ein einzelner Schwan majestätisch seine Runden. Die Tiere scheinen die Ruhe nach dem Sommer richtiggehend zu genießen.
Höckerschwäne zählen zu den ganz Großen der heimischen Vogelwelt. Ein ausgewachsenes Exemplar kann eine Körperlänge von bis zu 160 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 240 Zentimetern erreichen. Mit bis zu 14 Kilo ist der Höckerschwan auch einer der schwersten flugfähigen Vögel weltweit. Sie ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen und den sich daran befindlichen Kleintieren wie Schnecken, Muscheln oder Wasserasseln. Der Name Höckerschwan leitet sich übrigens von dem kleinen schwarzen Höcker her, den die Tiere auf ihrem Schnabel haben. Während mitteleuropäische Vögel auch meist den Winter in ihrem angestammten Gebiet verbringen, ziehen Schwäne vom Nordrand des europäischen Areals (etwa von Skandinavien) während der kalten Jahreszeit in den Süden.
Auch Biber fühlen sich rund um Gewässer wohl
Doch nicht nur Entenvögel sondern auch andere wasseraffine Tiere fühlen sich im Bereich der Paspels Seen offenbar wohl. So lassen sich in Ufernähe angenagte Baumstämme und Hölzer finden, die auf die Anwesenheit von Bibern hindeuten. Sie zählen zu den sogenannten semiaquatischen Säugetieren, das heißt, dass ihr Lebensraum fließende und stehende Gewässer sowie deren Uferbereiche sind.
Der europäische Biber war ursprünglich in weiten Teilen Europas und Asiens beheimatet, ist aber durch intensive Bejagung vielerorts ausgerottet worden. Mittlerweile stehen die Nager unter besonderem Schutz. Durch das Annagen oder Fällen von Bäumen sowie dem Aufstauen von Gewässern durch ihre Bauten kommt es immer wieder zu Konflikten mit menschlichen Interessen. Um diese zu entschärfen, setzen einige Länder, darunter auch Vorarlberg, auf gezieltes Bibermanagement.
Typ: entspannte Spazier- oder großzügige Joggingrunde
Dauer: ca. eineinhalb Stunden
Ausgangspunkt: Anglerparadies Güfel in Meiningen (kleiner Parkplatz in der Tannfenfeldgasse)
Ausrüstung: Laufschuhe, dem Wetter angepasste Kleidung
Einkehrmöglichkeiten: in Rankweil vorhanden
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 61 bzw. 425 (ab 11. Dezember dreistellige Liniennummern) von Meiningen bis Brederis Unterer Paspelsweg
Wer nach der Umrundung des Sees den Spaziergang verlängern möchte, kann auf Höhe des „Hilti Lochs“ die Straße queren und dem Feldweg (Glöckler) bis zur St. Anna Kirche in Brederis folgen. Dabei hat man stets einen schönen Weitblick auf den Rätikon bzw. die Schweizer Berge. Die verschiedenen Strecken sind gut ausgeschildert. Auf denselben Pfaden geht es dann retour zum Ausgangspunkt.
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