Fahrräder gibt es seit 200 Jahren, doch erstmals hat sich ein Tüftler mit der Lenkung beschäftigt und was Neues entwickelt.
Vielen dürfte Jo Klieber unbekannt sein, doch in der Bikeszene sieht das anders aus.
Denn Jo Klieber ist der Mastermind hinter der Highend-Fahrrad-Komponenten-Marke Syntace und Konstrukteur des legendären Liteville 301, das für viele als das beste Mountainbike gilt. Das „301“ gibt es inzwischen bereits in der 15. Entwicklungsstufe und inzwischen auch mit E-Unterstützung. Das Besondere an Kliebers Liteville-Bikes ist, dass kein anderer Hersteller derart viele selbst entwickelte Komponenten verbaut und dadurch Langlebigkeit garantiert.
Kliebers neueste Entwicklung nennt sich K.I.S. und steht für „Keep It Stable“, also stabil halten.
Die „Radkrone“ traf den deutschen Tüftler am Achensee in Tirol, um seine Erfindung auszuprobieren. Dabei halten zwei Federn den Lenker gerade, was eine höhere Lenkstabilität und ein natürlicheres Fahrgefühl verspricht. Klieber vergleicht diese Selbstzentrierung mit der Lenkung eines Autos: „Das Fahrgefühl ist präziser, ausbalancierter und einfach besser.“ Das will ich wissen, also ab auf den Trail. Das K.I.S.-System, das in Serie unauffällig im Rahmen integriert sein wird, ist aktiv. Zuallererst fällt mir auf, dass das Vorderrad beim Schieben nicht mehr zur Seite kippt.
Beim Fahren selbst merke ich anfangs nichts. Erst als ich das System nach etwa 45 Minuten zum ersten Mal deaktiviere, erlebe ich einen regelrechten WOW-Effekt und stelle fest, wie wackelig ein normaler Fahrradlenker eigentlich ist. Wieder stabilisiert, lässt sich das Bike viel genauer steuern, was Sicherheit und Vertrauen bringt.
Unglaublich, dass zuvor noch niemand auf diese Idee gekommen ist. Ab 2023 wird das System im Liteville 301 CE Mk2 E-Mountainbike verbaut. Im Canyon Spectral CF 8 K.I.S. E-MTB ist es schon jetzt verfügbar.
Das sagt Red Bull-Athlet Tom Öhler zum K.I.S.-System:
„K.I.S. garantiert auch ein Mehr an Sicherheit“
Schlichtweg begeistert von Liteville-Bikes ist der Tiroler Red-Bull-Athlet Thomas „Tom“ Öhler. Der im Stubaital lebende Trial-Biker hat in seiner Karriere mehrere nationale und internationale Titel gewonnnen und sich im „Guinness Buch der Rekorde“ verewigt. Der 39-Jährige ist einer der Ersten, die mit dem K.I.S.-System unterwegs sind.
Beschreib uns bitte einmal diese Lenkunterstützung?
Das System hält besser die Spur, und das merkt man nicht nur bei schnellen Trails bergab, sondern auch beim Bergauffahren. Die vielen kleinen Lenkmanöver, die man beim Radfahren unterbewusst macht, fallen fast vollständig weg. Eine echte Innovation.
Wer kann von diesem System profitieren?
Es hat überall eine Berechtigung, ich würde es sogar auf das Kinderrad meiner Tochter montieren, weil es auch mehr Sicherheit verspricht. Gerade Anfänger oder weniger geübte Radfahrer sowie Profis profitieren von dieser Neuerung.
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