Mit 400 Prozent Tretunterstützung hebt Bosch den E-MTB-Sport auf ein neues Level und präsentiert mit dem CX-R einen Antrieb für Könner. Die „Radkrone“ konnte den neuen E-Bike-Motor bereits ausprobieren.
Schroffe Felsstufen, verblockte Uphills und technisch anspruchsvolle Trails: Beim Bike Festival Riva del Garda präsentierte Bosch die neueste Evolutionsstufe seines Rennmotors. Der Performance Line CX-R-Motor, soll dabei die Brücke zwischen ambitioniertem Trailbiken und E-MTB-Rennsport schlagen.
Gemeinsam mit E-MTB-Pionier Stefan Schlie hatte die „Radkrone“ die Gelegenheit, den brandneuen Rennmotor auf den legendären Trails rund um den italienischen Gardasee ausgiebig zu testen.
Doch schon vor dem ersten Antritt folgt eine Warnung von Bosch-Produktmanager Sean Fingerhut: „Vorsicht – dieser Antrieb ist nichts für Einsteiger.“
100 Nm Drehmoment, 750 Watt Spitzenleistung
Und kaum am Trail weiß ich warum: Im Race-Modus entfaltet der CX-R sofort seine volle Power. Mit bis zu 100 Newtonmetern Drehmoment und einer maximalen Tretunterstützung von 400 Prozent beschleunigt der Motor so direkt und kraftvoll, dass technische Uphills fast schon spielerisch erscheinen – zumindest für geübte Fahrer mit feinem Gefühl am Pedal.
Die Spitzenleistung von 750 Watt entfaltet sich linear, aber kompromisslos. Gerade auf engen, wurzelübersäten Trails zeigt sich: Wer das Potenzial dieses Antriebs voll ausnutzen will, sollte fahrtechnisch sattelfest sein.
Ein Highlight ist der Extended Boost, der die Tretkraft über den eigentlichen Pedalimpuls hinaus intelligent verlängert. Das erlaubt es, Hindernisse wie Felsstufen, Steine oder enge Kehren mit minimalem Krafteinsatz zu überwinden – fast so, als würde das Bike vorausahnen, wohin man will.
Trotz der immensen Power ist es den Entwicklern gelungen, den neuen CX-R noch leichter zu machen. Gerade einmal 2,7 Kilogramm bringt dieser auf die Waage. Möglich wird das durch ein Magnesiumgehäuse, eine Kurbelwelle aus Titan sowie besonders reibungsarme Keramiklager.
Neu ist auch die spürbare Laufruhe: Beim Rollen bergab oder im Leerlauf sorgt eine Entkopplung von Kette, Kassette und Motorgetriebe für eine merklich reduzierte Geräuschkulisse. Das typische „Klackern“ vieler E-MTB-Motoren entfällt nahezu – was das Fahrgefühl deutlich natürlicher macht.
Neben dem kompromisslosen Race-Modus gibt es neu auch den eMTB+-Modus. Dieser richtet sich gezielt an Fahrer, die auch unter schwierigen Bedingungen – etwa bei nassen Wurzeln oder steilen, losen Anstiegen – volle Kontrolle behalten möchten. Eine intelligente Traktionskontrolle passt die Motorleistung in Echtzeit an den Grip an. Der Unterschied zum Race-Modus: feindosierte Unterstützung statt brachialer Schub.
Software-Upgrade für CX-Fahrer ab Juli
Gute Nachrichten gibt‘s auch für alle Besitzer eines Bosch Performance Line CX der 5. Generation: Ab Juli 2025 wird es ein umfangreiches Software-Update geben. Damit lässt sich über die Flow-App nicht nur der neue eMTB+-Modus aktivieren, sondern auch die Performance deutlich steigern. Via Schieberegler können Fahrer in der App das maximale Drehmoment von 85 auf 100 Nm sowie die Spitzenleistung von 600 auf 750 Watt individuell anpassen. Bosch-Produktmanager Sean Fingerhut betont: „Mit dem Update geben wir den Bikern die Wahl: mehr Reichweite – oder maximale Power.“
Verfügbarkeit & Ausblick
Die ersten Serien-E-MTBs mit dem neuen Rennmotor CX-R sollen ab Herbst 2025 bei ausgewählten Herstellern auf den Markt kommen. Besonders spannend: Bosch hat den Motor nicht nur für Race-orientierte E-Enduros konzipiert, sondern auch für leichte Trailbikes – mit dem Ziel, sportlich ambitionierte Fahrer:innen noch gezielter anzusprechen. Anders als der limitierte Vorgänger kann der neue Bosch-Rennmotor von jedem Hersteller verbaut werden.
Nach unserer „Radkrone“-Testfahrt ist jedenfalls klar: Der neue CX-R ist kein Motor für Jedermann – sondern für all jene, die im E-MTB-Bereich nach maximaler Performance, gezielter Kontrolle und echtem Race-Feeling suchen. Wer ihn beherrscht, erlebt Trails auf einem neuen Level.
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