Entscheidendes 2:1

Kiteishvili schießt Sturm auch gegen Ried zum Sieg

Fußball National
30.10.2022 18:52

Wenige Tage vor dem Europa-League-Showdown ist dem SK Sturm Graz in der Fußball-Bundesliga gegen die SV Ried kein Wechsel in den „Kraftspar-Modus“ erlaubt worden! Beim 2:1 (1:0) gegen den Tabellenvorletzten musste der erste Salzburg-Verfolger vielmehr Schwerarbeit verrichten. Otar Kiteishvili erzielte wie zuletzt gegen Feyenoord Rotterdam das Goldtor (71.). Zuvor hatten Jakob Jantscher (22./Elfmeter) und Stefan Nutz (59.) vor ausverkauftem Haus (14.525 Zuschauer) getroffen. 

Der neunte Saisonsieg lässt Sturm mit ungetrübtem Selbstvertrauen am Donnerstag zum FC Midtjylland reisen. In Dänemark wird über Aufstieg, Umstieg oder Ausscheiden in der Europa League gerichtet. In der Bundesliga halten die im Oktober ungeschlagenen „Blackys“ angesichts von zwei Punkten Rückstand mit Salzburg Schritt. Platz zwei ist weiter durch fünf Punkte vor dem LASK abgesichert. Ried verlor nach zuletzt vier Pflichtspielen ohne Niederlage wieder. Zwei Punkte trennen die Oberösterreicher vom Tabellenende.

(Bild: Sepp Pail)
(Bild: Sepp Pail)

Sturm vermeldete für das letzte Heimspiel des Jahres, gleichsam „Mitgliedertag“, eine volle Arena. Christian Ilzer sprach deshalb ungeachtet der Europacup-Aufgaben von einem „Highlight-Spiel“. Vier Neue in der Startformation, darunter Jantscher erstmals in dieser Liga-Saison, sollten frischen Schwung bringen. „Wenn wir hier so spielen, wie wir immer spielen, dann werden wir in zehn Auftritten neun Mal große Probleme kriegen“, stellte Rieds Trainer Christian Heinle im Vorfeld Spezielles in Aussicht. Personell überraschte er mit dem Verzicht auf Christoph Monschein zugunsten von Seifedin Chabbi. Der ehemalige Sturm-Angreifer sollte später zweimal unorthodox entscheidend mitwirken.

Der Tabellen-Zweite hatte fast durchwegs das Heft in der Hand. Nach Halbchancen brachte Jantscher die Heimischen vom Elfmeter-Punkt in Führung (22.). David Ungar hatte eine Hereingabe von Tomi Horvat mit der Hand geklärt, Reklamationen fanden nicht statt. Die Grazer drängten auf den nächsten Wirkungstreffer, es entwickelte sich eine Art Privatduell der Sturm-Offensive mit Samuel Sahin-Radlinger. Kiteishvili schoss den Rieder Schlussmann aus der Drehung noch an (32.). Bei einem Kopfball von Albian Ajeti (42.) und Gewaltschuss von Alexander Prass (44.) hob Sahin-Radlinger zu sehenswerten Flugeinlagen ab.

(Bild: Sepp Pail)

Nach Wiederbeginn konnte Ried - auch dank einer System-Umstellung - die Partie ausgeglichener gestalten. Leo Mikic nutzte seinen Raum zum ersten, allerdings harmlosen Schuss aufs Grazer Tor (48.). Bei einer Direktabnahme von Michael Martin packte Jörg Siebenhandl zu (55.). Gefälliger kombinierte weiter Sturm. Doch wie bei einigen Heimspielen zuvor verpasste die Ilzer-Elf die Vorentscheidung. Auf der Gegenseite fälschte Chabbi einen Fernschuss des nicht attackierten Nutz mit dem Rücken zum 1:1 ab (60.). Ivan Ljubic hatte sich davor einen folgenschweren Ballverlust im Mittelfeld geleistet.

Im sich anbahnenden Geduldsspiel konnte sich Sturm erneut auf Kiteishvili verlassen. Der Feyenoord-Matchwinner finalisierte nach einem Corner eine Art Ping-Pong-Tor. Chabbi leistete erneut - diesmal unfreiwillig mit dem Hinterkopf - die Vorarbeit. Ried steckte noch nicht auf. Eine Direktabnahme von Philipp Pomer aus spitzem Winkel rauschte knapp am Tor vorbei (74.), näher am nächsten Tor war danach aber Sturm. Der eingewechselte Emanuel Emegha verpasste die Entscheidung (85.).

Das Ergebnis:
SK Sturm Graz - SV Ried 2:1 (1:0)
Graz, Merkur Arena, 14.525 Zuschauer (ausverkauft), SR Lechner

Tore: 1:0 (22.) Jantscher (Handelfmeter), 1:1 (59.) Chabbi, 2:1 (71.) Kiteishvili

Gelbe Karte: Martin

Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Borkovic, Wüthrich, Schnegg - T. Horvat (80. Sarkaria), Ljubic, Kiteishvili (80. Affengruber), Prass (73. Gorenc-Stankovic) - Ajeti (73. Böving), Jantscher (63. Emegha)
Ried: Sahin-Radlinger - Gragger (80. Wießmeier), Turi, Plavotic, Ungar - Pomer, Martin, Michael, Mikic - Nutz (72. Kronberger), Chabbi (72. Monschein)

(Bild: GEPA)

Die Stimmen:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer):
„Es war ein sehr professioneller Auftritt. Wir haben es nach der Führung aber verabsäumt - oder Ried hat einen Sahin-Radlinger gehabt. Wir nehmen aber viel Selbstvertrauen mit. Es war wirklich ein goldener Oktober. Ich wünsche mir, dass die Meisterschaftsspiele auch mal klarer ausgehen, damit ich auch vielleicht einmal einen Gregory Wüthrich früher auswechseln kann. Aber das erfüllt mir die Mannschaft noch nicht.“
Christian Heinle (Ried-Trainer): „Wenn man die Kräfteverhältnisse zwischen uns und Sturm vergleicht, gibt es keine größere Diskrepanz momentan. Unser Auftritt war ordentlich. Erste Halbzeit haben wir das, was wir wollten, noch nicht so umsetzen können. Zweite Halbzeit war dann viel besser. Es war ein unglückliches 2:1, aber natürlich geht das Ergebnis über die ganze Partie gesehen in Ordnung.“ Samuel Sahin-Radlinger (Ried-Goalie): „Das war heute schon eine verdiente Nummer. Von meiner Leistung kann ich mir heute nicht so viel kaufen, ich bin daher schon eher enttäuscht.“

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(Bild: KMM)



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