Kapazität wird erhöht

Zugräumungen: ÖBB entschuldigen sich bei Gästen

Österreich
20.10.2022 11:48

Wegen des plötzlichen Fahrgastanstiegs ist es heuer bereits öfters zu Zugräumungen bei den ÖBB gekommen. Dies sorgte österreichweit für eine Welle der Empörung. „Dafür möchte ich mich entschuldigen“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä am Donnerstag im Rahmen der Präsentation der neuen Fahrpläne ab Winter. Matthä bekräftigte, dass die Bundesbahnen bis 2030 4,1 MIlliarden Euro in neue Garnituren und die Erneuerung bestehender Züge investieren wollen. Damit werde die Kapazität im Fernverkehr um 30 Prozent erhöht.

Hinsichtlich der damaligen Zugräumung im Frühjahr bzw. Frühsommer relativierte Matthä aber, dass es kein grundsätzliches Kapazitätsproblem gegeben habe. Die Kunden wurden gebeten, auf andere Züge auszuweichen. Das schmerze, aber der Appell bleibt: „Bitte reservieren Sie einen Sitzplatz, wenn Sie einen bestimmten Zug zu einer bestimmten Zeit haben wollen.“

62 neue Züge für die Ostregion
Aktuell sind neue Railjets und Nightjets in Produktion. Ende Sommer 2023 sollen die ersten Nightjets Richtung Italien im Einsatz sein. Zusätzlich werden alle Railjets aus der Bestandsflotte ab Frühjahr 2024 in puncto Design, Innenausstattung und Technik modernisiert. Für den Nahverkehr sollen noch 21 weitere Garnituren des Cityjets Doppelstock bestellt werden. So kämen insgesamt 62 neue Züge für die Ostregion. Die ersten Cityjet Desiro ML-Züge für Vorarlberg werden bereits im Dezember eingesetzt, und in Tirol gehen die ersten neuen Cityjets ab August 2023 auf Schiene, so Matthä.

„Kundenzufriedenheit auf 76 Prozent gestiegen“
Die Kundenzufriedenheit sei jedenfalls insgesamt auf 76 Prozent gestiegen, sagte Matthä, der dies mittels Daten aus einer Umfrage untermauerte. So gab es im heurigen Sommer im Fernverkehr laut Matthä so viele ÖBB-Fahrgäste wie noch nie. „Wir erleben einen wahren Bahnboom.“ Zu Beginn des Jahres waren die Fahrgastzahlen Corona-bedingt noch rückläufig.

Corona-Tief überwunden
Im zweiten Quartal normalisierten sie sich und in den Sommermonaten wurde im Fernverkehr ein Plus von 17,7 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Sommer 2019 verzeichnet. Im Juni, Juli und August wurden mit 12,22 Millionen Fernverkehrsreisenden so viele gezählt wie noch nie zuvor. Das absolute Tief in den vergangenen Jahren war mit 6,24 Millionen Passagieren im von der Corona-Pandemie besonders gekennzeichneten Sommer 2020 verzeichnet worden.

Im Nahverkehr gibt es einen leicht gegenläufigen Trend. Das Minus beträgt derzeit etwa 10 Prozent gegenüber 2019. „Das heißt, in Summe werden wir den Fahrgastrekord von 2019 heuer noch nicht erreichen“, sagte Matthä.

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Wir erleben einen wahren Bahnboom.

ÖBB-Chef Andreas Matthä

Europaweiter Fahrplanwechsel am 11. Dezember
Die ÖBB haben am Donnerstag zudem ihre Pläne ab dem europaweiten Fahrplanwechsel am 11. Dezember präsentiert. Im Nachtreiseverkehr gibt es verschiedene Erweiterungen. Beispielsweise werden Nightjets aus Wien und München, die bisher in Mailand enden, bis Genua verlängert. Am Tag sollen etwa einige österreichische Landeshauptstädte am Wochenende mit neuen Früh- und Spätverbindungen besser vernetzt werden.

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Im Nah- und Fernverkehr sorgen neue moderne Züge für noch bequemeres Reisen, zusätzliche Verbindungen schaffen einen dichteren Takt und verbessern das Angebot sowohl für Pendler als auch für touristisch Reisende.

ÖBB-Chef Andreas Matthä

Dazu kommen touristische IC-Verbindungen. Vom Wiener Franz-Josefs-Bahnhof geht es künftig täglich über Gmünd und Südböhmen direkt nach Prag. Am Wochenende wird die neue Verbindung sogar zweimal täglich angeboten. Für Pendler kommt ein neues Railjetpaar zwischen Mallnitz in Kärnten (Bezirk Spittal) und Salzburg Hauptbahnhof.

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