In sechs Monaten sollen Arbeiten für Bim-Strecke beginnen - ÖVP und Wirtschaftstreibende fühlen sich schlecht informiert, die Grünen verweisen auf Info-Veranstaltungen.
Jahrelang hat die Politik darauf hingearbeitet, jetzt ist es bald so weit: In sechs Monaten beginnt der Bau für die Innenstadtentlastung in Graz – danach sollen nicht mehr alle Bims über die Herrengasse und den Hauptplatz fahren, sondern auch über die Radetzkystraße, die Neutorgasse und den Andreas-Hofer-Platz sowie über die Tegetthoffbrücke. Außerdem warten Erweiterungen der Fußgängerzone und die Umsetzung des Radverkehrskonzepts.
„Ich bin selbst begeisterte Radfahrerin, bin also sehr für den Ausbau“, sagt Andrea Ravai vom Modehaus Knilli. „Ich sorge mich aber um unsere Parkplätze. Ich würde gerne wissen, wann die Baustelle beginnt, wie viele und welche Parkplätze wegkommen. Und das nicht erst einen Monat, bevor es so weit ist“, sagt sie. Genaue Infos habe sie nicht bekommen. Für Ravai ist das ein weiterer Rückschlag nach Pandemie und Teuerungen. „Es sind schwierige Zeiten für den Handel.“
„Wir müssen planen können“
Das gilt auch für die Gastronomie, wie Robert Grossauer vom Gösser Bräu sagt. „Wir freuen uns, dass wir eine Straßenbahn bekommen, das hat nur Vorteile für uns. Aber wir müssen planen können. Wir müssen wissen, was unsere Gäste und Lieferanten erwartet“, beklagt er fehlende Informationen.
ÖVP fordert „professionelles Baustellenmanagement“
Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler fordert von der zuständigen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) nun, „dass sie unverzüglich ein professionelles Baustellenmanagement aufsetzt. Die Zeit drängt – denn in nicht einmal sechs Monaten ist Baubeginn.“
Uns ist es extrem wichtig, dass alle Betroffenen gut informiert werden. Die Baustelle kommt in Abständen, nicht alles auf einmal.
Judith Schwentner
In Schwentners Büro verweist man auf eine Info-Veranstaltung im Juni, wo alles genau erklärt wurde; Flyer und Magazine, in denen man informiert habe. Bei Problemen stehe die Stadtbaudirektion zur Verfügung. Eine weitere Info-Veranstaltung ist für Jänner geplant.
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