Start in der Schweiz

Berufs-WM: Zwölf junge Steirer kämpfen um Medaille

Die steirischen Teilnehmer bei der Berufs-WM 2022

(Bild: Skills Austria)

Die Berufs-Weltmeisterschaft findet in 15 Ländern statt. Tischler Wolfgang Ramminger macht morgen in der Schweiz den Auftakt. Die einzige Frau im weiß-grünen Team träumt von Floristik-Gold im hohen Norden. Alles Gute!

Da würden die Wadeln brennen: 830 Kilometer liegen zwischen der schweizerischen Stadt Basel und St. Margarethen an der Raab. Der Oststeirer Wolfgang Ramminger will die Strecke dennoch mit dem Fahrrad zurücklegen - gemeinsam mit seinem Chef.

Der junge Bautischler vertritt Österreich bei der Berufs-WM „World Skills“, die morgen in Basel startet. „Das Ziel ist ein Platz unter den besten Fünf, eine Medaille wäre für mich ein Wahnsinn“, sagt Ramminger. Sollte es sogar die Goldene werden, würde er eben die Strecke nach Hause mit dem Rad zurücklegen.

Bautischler Wolfgang Ramminger startet in den Bewerb in Basel

(Bild: Skills Austria)

Ein Virtuose auch auf den Instrumenten
Der vielseitig talentierte 23-Jährige erschafft nicht nur mit dem Tischlerwerkzeug künstlerisch Wertvolles, sondern auch mit Musikinstrumenten: Bereits seit seinem sechsten Lebensjahr spielt er Cello, zudem auch die steirische Harmonika und Trompete.

15 Länder sprangen für Shanghai ein
Das steirische Team für die Weltmeisterschaft umfasst zwölf Teilnehmer (siehe Kasten). Der Rahmen für den Medaillenkampf ist eine Premiere. Nachdem die chinesische Metropole Shanghai als Veranstalter abgesagt hatte, sprangen 15 Länder ein. Der Bogen spannt sich von den USA über Europa bis nach Südkorea, sieben Berufs-Entscheidungen finden Ende November in Salzburg statt.

Die einzige Steirerin im Team ist Nicola Hochegger. Die Floristin blickt auf eine lange Vorbereitungszeit zurück: Vor zwei Jahren wurde sie Staatsmeisterin, die eigentlich für 2021 geplanten „World Skills“ wurden wegen Corona ein Jahr verschoben.

Floristin Nicola Hochegger tritt bei den World Skills 2022 an

(Bild: Skills Austria)

Familie zittert in Helsinki mit
Die 21-Jährige hat die Zeit aber gut genutzt und Kirchen und Museen in Helsinki genau gemustert. Ihr Bewerb findet in der finnischen Hauptstadt statt - und es ist davon auszugehen, dass neben den lokalen Seen und Wäldern auch der skandinavische Gebäudestil bei der Aufgabenstellung eine Rolle spielen wird. Die genauen Vorgaben erfahren die Teilnehmer aber erst unmittelbar beim Bewerbsstart.

Die steirischen WM-Teilnehmer

• Bautischler: Wolfgang Ramminger aus St. Margarethen/Raab; Firma: Hasenburger (11. bis 14. Oktober in Basel)  
• Metallbau: Thomas Pöllabauer aus Gasen; Firma: Willingshofer (17. bis 20. Oktober in Cleveland)  
• Robot Systems Integration: Nico Reiter aus Gratwein-Straßengel und Matthias Winkler aus Graz; Firma: Knapp (17. bis 20. 10. in Luxemburg)  
• Mobile Robotics: Marvin Gornicec aus Leibnitz und Florian Rauch aus St. Margarethen/Raab; Firma Knapp (19. bis 23. Oktober in Bordeaux)  
• Digital Construction: Dominik Kainersdorfer aus Mettersdorf, HTL Ortweinschule (19. bis 23. Oktober in Bordeaux)  
• Floristik: Nicola Hochegger aus Weiz; Firma: Blumen Kubat (20. bis 23. Oktober in Helsinki)  
• Kfz-Technik: Markus Maier aus Dobl; Firma: AVL List (25. bis 28. Oktober in Dresden)  
• Malerei: Christoph Pessl aus Anger; Firma: Adolf Almer (3. bis 6. November in Bozen)  
• Elektrotechnik: Christoph Rumpler aus Gnas; Firma: Windisch (23. bis 27. November in Salzburg)  
• Hochbau: Kilian Lupinski aus Feldbach; Firma: Karl Puchleitner (23. bis 27. 11. in Salzburg)

Am Sonntag hebt der Flieger nach Helsinki ab, Hocheggers Freund und Papa sind mit an Bord. Zum Bewerb folgt dann neben der Schwester auch die Mama, „obwohl sie selbst Floristin ist und vor Allerheiligen viel zu tun hat“. Jakob Traby