Wien-Schwechat intakt
Wie der Hackerangriff Europas Flughäfen belastet
Seit Samstag sorgt eine „cyberbedingte Störung“ für Chaos an mehreren europäischen Flughäfen. Es kommt zu Wartezeiten, Flugverspätungen und Flugausfällen. Der Airport in Wien-Schwechat ist aber nicht betroffen. Was „Krone“-Leser bei Flugreisen in der nächsten Zeit beachten müssen.
Ein Anbieter von Software für die Abfertigung von Flugpassagieren wurde mutmaßlich Opfer einer digitalen Attacke, was nun indirekt Auswirkungen auf viele Flughäfen in Europa hat. Der Hersteller Collins Aerospace arbeitet „gezielt daran, das Problem zu beheben“.
Ärger – und Andrang – in Berlin groß
Trotzdem mussten sich seit Samstag viele Menschen an den Flughäfen Berlin-Brandenburg (BER), Brüssel (BRU) und Dublin (DUB) gedulden. Auch der größte Flughafen Europas, London-Heathrow (LHR), verzeichnet eine Vielzahl an Flugverspätungen. Aus Berlin-Brandenburg vermeldet man gestrichene Flüge, was für die angereisten Marathon-Gäste zu einer deutlich längeren Heimreise führte. Was die betroffenen Flughäfen verbindet? Sie nutzen alle die Software des US-Konzerns, der ein wichtiger Anbieter in der Luftfahrtindustrie ist.
In Wien (noch) kein Grund zur Sorge
Ein Grund für die Wiener aufzuatmen, denn am Flughafen Wien-Schwechat verwendet man dieses System nicht, sei aber grundsätzlich nicht davor gefeit, Ziel eines Cyberangriffs zu werden. Ob es sich dann tatsächlich um einen solchen oder um einen Software- oder Konfigurationsfehler seitens des Herstellers handelt, sei noch unklar, erklärt Robert Luh, Leiter des Studiengangs IT-Security an der FH St. Pölten, der „Krone“.
Es könne auch an zu selten realisierten Updates oder unzureichenden Testungen dieser liegen. Das Grundproblem ist aber oft, dass eine Vielzahl an Flughäfen das gleiche Programm verwendet und so ein Angriff für Hacker interessanter und einfacher wird, da die Tragweite größer ist. Flughäfen rät der IT-Experte, die Updates zeitnah und regelmäßig einzuspielen und sich die Zeit zu nehmen, diese in einem isolierten System zu testen. Bei einem verspäteten Einspielen der Updates beispielsweise haben Hacker diese bereits modifiziert und können den Zeitvorteil ausnützen.
Bei Reisenden ist Geduld gefragt
Da die Luftsicherheit nicht beeinträchtigt ist – wie das deutsche Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik am Wochenende mitteilte –, müssen die Reisenden weiterhin „nur“ viel Geduld mitbringen, weil die Dauer der Einschränkung nicht absehbar ist.
Um die Probleme bei elektronischem Check-in und der Kontrolle der Boarding-Pässe zu umgehen, die aktuell manuell durchgeführt werden, raten die Flughäfen: Vorab den Online-Check-in nutzen oder selbstständig an den Automaten einchecken und dort auch das Gepäck aufgeben.
Außerdem sollen Flugreisende vor der Anfahrt zum Flughafen den aktuellen Status ihres Fluges direkt bei der Airline prüfen und ausreichend Zeit am Flughafen einplanen. Konkret wird hier von zwei bis drei Stunden vor Abflug gesprochen.
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