Löste Tennis-Boom aus

Hans Kary: Rendezvous mit Elvis

Hans Kary mit Blick von der Terrasse auf die russische Botschaft.

(Bild: Christian Pollak)

Mit Peter Feigl löste Hans Kary den ersten Tennis-Boom in Österreich aus. Der 73-jährige Kärntner spielte mit drei Generationen im Daviscup. „Als Nobody hab ich durchs Tennis die ganze Welt gesehen, Elvis Presley kennengelernt, gegen Dustin Hofmann gespielt!“

Seine Frau ist 2021 gestorben. Aber es sind nicht nur seelische Schmerzen, die Hans Kary plagen. „Die Hüfte macht Probleme“, erzählt er beim Gespräch in seiner Wiener Wohnung mit Blick auf die russische Botschaft im vierten Bezirk, „manchmal tut es liegend so weh, dass ich aufstehen muss. Beim Laufen ist es halbwegs okay!“

Und für ein Tennis-Juxmatch gegen Fußball-Legende Franz Hasil reicht es allemal. Die kleine Filzkugel ermöglichte dem Kärntner größere Sprünge. Zwar brachte es Kary „nur“ auf Platz 54 der Weltrangliste, steht mit Lagos (1979 im Österreicher-Finale gegen Peter Feigl) „lediglich“ ein Turniersieg zu Buche. „Aber Feigl und ich haben Mitte der 70er-Jahre den ersten Tennis-Boom ausgelöst.“

Hans Kary vor seiner Trophäensammlung

(Bild: Christian Pollak)

Seine aktive Daviscup-Ära erstreckte sich von 1969 bis 1983. „Ich hab mit drei Generationen gespielt, mit Pokorny, Feigl und Pils sowie Kandler. Nur Jürgen Melzer war länger dabei!“ Als erster Österreicher erreichte Kary ein Semifinale in der Stadthalle. Auch sein Einzug ins Hauptfeld der Australian Open steht für eine rot-weiß-rote Premiere. „Als Nobody hab ich durchs Tennis die ganze Welt gesehen, Elvis Presley kennengelernt, gegen Dustin Hofmann gespielt!“ In lockerer Atmosphäre. „Damals sind wir Spieler abends noch weggegangen.“

Vor Kurzem war Kary zu Besuch beim legendären deutschen Daviscup-Kapitän Niki Pilic.

(Bild: Christian Pollak)

Später war er drei Jahre Trainer des Daviscupteams. So 1994 gegen Deutschland in Unterpremstätten, als zwei Muster-Siege vor je 11.000 euphorisierten Zuschauern die 2:3-Niederlage nicht verhindern konnten. Damals war Niki Pilic deutscher Teamchef - den hat Kary vor Kurzem in Kroatien besucht. „Gegen ihn hab ich bei den US Open verloren!“ Der beste Spieler aller Zeiten? „Das ist Rod Laver - das sieht auch Roger Federer so!“Chr. Pollak Buchtipp: Josef Metzger widmet in „Anekdoten über 50 Jahre Reporterleben“ ein Kapitel Hans Kary.