Mit Nadelstichen gegen die Biomasse melden sich jetzt die grünen Parteispitzen zu Wort: Holz als Ökoenergie wird natürlich befürwortet, aber nur nach gewissen „Stammregeln“.
Biomasse ja, unbedingt, aber nur aus regionalen Waldquellen – auf diese Umwelt-Faustregel schwören sich der grüne EU-Mandatar Thomas Waitz und Helga Krismer, die NÖ-Spitzenvertreterin der Ökopartei, geradezu glühend im „Krone“-Interview ein. Der Brüsseler EU-Abgeordnete nimmt prompt die umstrittene Waldschutz-Strategie der Union in Schutz. Diese hatte – wie berichtet – unter Forstleuten für Entrüstung gesorgt, weil Biomasse massiv beschnitten werden soll. „Hinter dem Vorstoß steckt tatsächlich die Sorge um die grünen Lungen Europas. Denn in Skandinavien oder Rumänien herrscht oft Kahlschlagmentalität. Da wird bisweilen viel mehr abgeholzt als nachwächst“, so Waitz. Er betont aber, dass das Waldviertler Borkenkäfer-Schadholz von der Verordnung ausgenommen ist.
„Die Zeiten haben sich geändert“
Trotzig fordert Krimser ein Biomasse-Heizwerk südlich von Wien. Was ihr entfallen sein dürfte: Es waren ihre Grünen in Vösendorf, die hämisch das Nein zu einer im Nachbarort geplanten Anlage bejubelten. Zuvor hatten sie gegen das Kraftwerk („nicht klimafreundlich“) gewettert. Wie berichtet, wurde unter anderem auf Druck der Ökopartei eine Bürgerbefragung im betroffenen Biedermannsdorf angesetzt. 80 Prozent der verunsicherten Bürger stimmten dagegen. Krismer will nunmehr dennoch regionales Holz verheizen: „Die Zeiten haben sich geändert.“
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