Schlachthof Salzburg

400 Tonnen Fleisch nach Großbrand entsorgt

Salzburg
05.09.2022 15:34

Nach dem Großbrand im Schlachthof Salzburg am vergangenen Wochenende müssen über 400 Tonnen Fleisch entsorgt werden, weil es durch den Brand beeinträchtigt worden ist. Die Anlieferung und Schlachtung von Lebendtieren ist derzeit nicht mehr möglich, der Zerlegebetrieb kann aber weitergeführt werden, informierte Michael Haybäck, der Leiter der Bezirksverwaltungsbehörde der Stadt Salzburg, am Montagnachmittag in einer Aussendung.

Angaben über die Höhe des Schadens konnte Unternehmenssprecher Volker Pulskamp am Montag noch keine machen. Laut Haybäck müssen jedenfalls über 400 Tonnen Fleisch entsorgt werden, das ist gut die Hälfte einer wöchentlichen Verarbeitung und entspricht dem Lebendgewicht von ungefähr 600 ausgewachsenen Rindern. „Wir haben alles Fleisch beschlagnahmt und damit aus dem Verkehr gezogen, das kontaminiert wurde. Derzeit wird geprüft, wo und wie es entsorgt werden kann“, sagte Christophorus Huber, der Leiter des Markt- und Veterinäramtes der Stadt Salzburg.

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Wir haben alles Fleisch beschlagnahmt und damit aus dem Verkehr gezogen, das kontaminiert wurde. Derzeit wird geprüft, wo und wie es entsorgt werden kann.

Christophorus Huber

„Zerlegebetrieb ist vom Brand nicht betroffen“
Am Montag begutachteten Vertreter der Berufsfeuerwehr und der Polizei, Brandsachverständige, Eigentümervertreter, Baubehörde, Statiker, Baufirma, Markt- und Veterinäramt sowie Bezirksverwaltungsbehörde die Lage. Die ausgebrannte Halle ist jedenfalls einsturzgefährdet. „Da sie mit anderen Gebäudeteilen zusammenhängt, kann die Lebendtier-Anlieferung erst wieder gestattet werden, wenn sichergestellt ist, dass hier bautechnisch alles einwandfrei ist. Der bestehende Zerlegebetrieb ist vom Brand nicht betroffen und kann mit extern angelieferten Fleischhälften weitergeführt werden“, sagte Haybäck. Zu Engpässen etwa für die Gastronomie in der Region komme es nicht, weil der Ausfall in Salzburg durch andere Produktionsbetriebe ausgeglichen werde, so Pulskamp.

Einsturzgefahr erschwert Ursachen-Ermittlungen
Laut dem Brandsachverständigen Walter Kittl kann die Halle wegen akuter Einsturzgefahr nicht betreten werden. „Wir haben daher zur Ermittlung der Brandursache ein Spezialgerät mit einem 17 Meter langen Teleskoparm und Greifzange angefordert. Dieses wird den Brandschutt herausholen, den wir dann genau untersuchen werden. Wir wissen, wo der erste Brandmelder angesprochen hat. Dort kann man aber nicht hin, weil ein Träger gerissen ist.“ Ermittelt werde in alle Richtungen. Auch Aufnahmen von Überwachungskameras würden noch ausgewertet.

Ammonika-Austritt verhindert
Der Brand im Schlachthof Alpenrind, laut Unternehmensangaben der größte Fleischproduzent Westösterreichs, war in der Nacht auf Sonntag in einer Lagerhalle für Kartonagen und Folien ausgebrochen. Rund 120 Einsatzkräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr beteiligen sich mit vereinten Kräften an der Bekämpfung des Feuers. Ein zwischenzeitlich befürchteter Austritt von giftigem Ammoniak aus der Kühlanlage am Dach konnte verhindert werden.

Alpenrind ist Teil der OSI Group, ein US-amerikanisches Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern. Am Standort Salzburg sind rund 130 eigene Mitarbeiter beschäftigt, weitere 200 Mitarbeiter werden über Leiharbeitsunternehmen beschäftigt. Im Jahr werden fast 82.000 Rinder verarbeitet, der Umsatz betrug 2020 knapp 232 Millionen Euro.

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