Auf der Donau

Steirischer Wikinger: „Ich habe Meuterei überlebt“

Steiermark
01.09.2022 18:35

Der steirische Arzt Reinhard Sovinz nahm mit seinem selbst gebauten Wikingerschiff an der weltlängsten Kanu-Tour auf der Donau teil. Der Abenteurer schilderte der „Krone“ den körperlichen und psychischen Kraftakt. 

Auf der Donau von Oberbayern bis ans Schwarze Meer - 2600 Kilometer in elf Wochen. Rund 150 Paddler stellten sich heuer wieder der Herausforderung der längsten organisierten Kanu- und Rudertour der Welt. Mitten unter ihnen schipperte ein Wikingerschiff unter steirischer Flagge: Bereits zum zweiten Mal trat der pensionierte Arzt und selbst ernannte Wikinger Reinhard Sovinz diese Bootsfahrt der Superlative mit seinem selbst gebauten Schiffskoloss an. „Weil ich halt ein Abenteurer bin“, erklärt der 69-Jährige, der unter anderem schon den Atlantik übersegelt hat und den Jakobsweg gegangen ist.

Eine Meuterei erlebt man nicht alle Tage
„Mit einem normalen Paddelboot habe ich die Tour schon vor zehn Jahren gemacht“, sagt Sovinz. Dann war es Zeit für eine größere Herausforderung: Vor fünf Jahren mischte sich der Steirer zum ersten Mal mit seinem Wikingerschiff unter die „normalen“ Paddler. Doch seine Ruder-Mannschaft dürfte das ambitionierte Vorhaben unterschätzt haben, einer nach dem anderen hat aufgegeben. Nach 600 Kilometern war Schluss. „Ich habe eine Meuterei er- und überlebt, das kann nicht jeder von sich sagen“, schmunzelt der Abenteurer.

Heuer wollte er es noch einmal wissen. Trotz besserer Vorbereitung auf den körperlichen Kraftakt sei die Stimmung unterwegs immer schlechter geworden. Nach etwa 1000 Kilometern brach Sovinz die Fahrt ab. „Aber es war trotzdem fantastisch. Wir sind erfolgreich gescheitert“, blickt er zurück.

Schiffspläne aus Norwegen
Den Grundstein für diese aufsehenerregende Fahrt liegt am Waldschacherteich südlich von Graz, wo Sovinz eine Hütte hat. „Dort sieht es aus wie an einem nordischen Fjord, und ich habe mir gedacht: Da passt ein Wikingerschiff her!“ Gemeinsam mit seinen Kindern werkelte der Mediziner sechs Jahre lang am Schiff, das es auf zehn Metern Länge und 800 Kilo bringt. „Wir sind nach Oslo gefahren und haben uns ein originales Wikingerschiff angeschaut. Ich habe die Pläne dann ungefähr auf 1:2 verkleinert.“

Ob er sich damit noch einmal auf die Donau wagt? „Jetzt sage ich: nie mehr. Aber das habe ich vor fünf Jahren auch schon gesagt.“

TV-Tipp: Ein Stück weit wurde der „steirische Wikinger“ von Kameras begleitet. Zu sehen am Freitag, 2.9.2022, in „Heimatleuchten - Entlang der Donau“, 20.15 Uhr, auf Servus TV

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