Nach Drama mit 5 Toten

Unwetter mit Sturm und Starkregen toben weiter

Österreich
19.08.2022 08:02

Fünf Todesopfer haben am Donnerstag die verheerenden Unwetter gefordert, die über den Süden Österreichs hinweggezogen sind. Binnen kürzester Zeit richteten Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h enorme Zerstörung an, ließen die Stromversorgung und auch den Zugverkehr in Teilen der betroffenen Bundesländer zusammenbrechen. Bis weit in die Nacht mussten die Einsatzkräfte Schäden beseitigen, auch am Freitag gingen die Aufräum- und Wiederinstandsetzungsarbeiten weiter. Doch die nächste Unwetterfront hat Österreich bereits erreicht.

Die heftigen Sturmböen hatten am Nachmittag zunächst Kärnten erreicht. Massive Bäume wurden teils wie Streichhölzer umgeknickt oder gar entwurzelt, im Lavanttal starben zwei kleine Mädchen im Alter von erst drei und acht Jahren, 13 weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Die Stromversorgung im Osten Kärntens brach zusammen, Tausende Haushalte waren vorübergehend ohne Strom, ebenso in der Steiermark, die wenig später vom Unwetter getroffen wurde.

„Ausmaß der Schäden enorm“
Auch hier richteten die heftigen Sturmböen gewaltige Zerstörung an, Starkstromleitungen wurden umgeknickt, Zehntausende Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.
„Das Ausmaß der Schäden ist enorm“, so Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, im APA-Gespräch. Auch am Freitag waren noch Tausende Haushalte vom Stromnetz abgeschnitten, die Arbeiten im vollen Gange.

Wanderinnen von Bäumen erschlagen
Drei weitere Todesopfer forderte das Unwetter gegen 17 Uhr in Niederösterreich. Fünf Wanderinnen waren in Gaming am „Alpinweg“ von den heftigen Sturmböen überrascht worden. In der Folge stürzten zahlreiche Buchen und Fichten um, einer der Bäume traf zwei Niederösterreicherinnen im Alter von 52 und 58 Jahren und eine 57-jährige Oberösterreicherin. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Die beiden Begleiterinnen der Frauen blieben unverletzt - dramatisch: Sie wollten einen Notruf absetzen, doch es gab kein Netz.

Um Hilfe zu holen, liefen beide daraufhin zu einem Parkplatz und konnten dort einen Unbeteiligten treffen, der Alarm schlug.

Parkanlagen und Waldstücke weiter gesperrt
Bis weit in die Nacht waren etliche Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten gefordert, um die Schäden zu beseitigen. Doch vielerorts sind nach wie vor Straßen und Wege sowie Parkanlagen und Waldstücke gesperrt - zu groß ist die Gefahr, dass etwa weitere Bäume umstürzen könnten.

Zugverkehr weiter eingeschränkt
Auch der Zugverkehr im Süden Österreichs ist weiterhin stark beeinträchtigt. Aufräum- und Reparaturarbeiten seien in vollem Gange, zahlreiche Behinderungen dank des Einsatzes der ÖBB-Reparaturteams bereits behoben worden, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Freitag mit. Den ganzen Freitag gesperrt bleiben jedoch die Strecken Leoben bis Friesach bzw. St. Michael bis Wald am Schoberpass. Erst für den Montag wird seitens der ÖBB der Normalbetrieb erwartet. Einen aktuellen Überblick über Störungen finden Sie hier und hier.

Nächste Unwetterfront mit Gewittern und Starkregen
Doch es ist noch nicht vorbei, Gewitter mit Starkregen haben am Freitag bereits den Süden des Landes erreicht, der Regen soll bis in den Samstag hinein anhalten. Lokal besteht in Kärnten, Salzburg und Vorarlberg sowie Teilen Tirols Überflutungsgefahr aufgrund von Starkregen. Gewarnt wurde vor teils enormen Wassermengen. In den betroffenen Gebieten sei verbreitet mit Niederschlagsmengen von 50 bis 80 mm zu rechnen, punktuell könnten aber auch bis zu 150 mm zusammenkommen, warnte die ZAMG. Die Gefahr von Überflutungen steigt, vor allem im österreichisch-deutschen Grenzgebiet. 

Ab dem Nachmittag muss man auch im Osten mit kräftigen Schauern und Gewittern rechnen, warnte die Unwetterzentrale. Auch Hagel und Sturmböen seien möglich. Mit einer Entspannung der Wettersituation ist erst im Laufe des Wochenendes zu rechnen.

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