Bald in ganz Tirol

„Luisa ist hier“: Kampagne gegen Gewalt ausgedehnt

Gewalt von Kindern gegen Kinder nimmt leider drastisch zu

(Bild: stock.adobe.com)

„Ist Luisa hier?“: Mit dieser Frage können sich Betroffene bei sexualisierter - verbaler oder körperlicher - Gewalt im Nachtleben diskret an Mitarbeiter von Nachtlokalen wenden und Hilfe erhalten. Nach einer dreijährigen erfolgreichen Pilotphase der Kampagne in Innsbruck wird diese nun landesweit ausgedehnt.

Jede dritte Frau in Österreich ist von sexueller Belästigung betroffen. Jede siebente Frau wird zumindest einmal in ihrem Leben Opfer einer Vergewaltigung. Diese Zahlen sind erschreckend und zeigen: „Wir haben ein massives Problem mit gewaltbereiten Männern“, betont LR Gabriele Fischer (Grüne). „Motive für derartige Grenzüberschreitungen seien nie Leidenschaft oder gar Liebe, sondern einzig Machtausübung“, analysiert Katharina Hölbing vom Verein „Frauen gegen VerGEWALTigung“.

Gefahr im Nachtleben
Nicht nur in den eigenen vier Wänden lauert die Gefahr, sondern auch im Nachtleben. Das weiß Frederik Lordick von der Innsbruck Club Commission: „Sexuelle Übergriffe werden immer mehr. Auf diverse Arten werden Frauen bewusst ausgeknockt – beispielsweise mit Alkohol oder K.O.-Tropfen.“

Sie alle sind sich einig: Betroffene benötigen vor Ort ein niederschwelliges Hilfsangebot. Und hier kommt Luisa ins Spiel. Mit dem Code „Luisa ist hier!“ können sich Frauen bei sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt in Bars, Diskotheken und Co. diskret an die Mitarbeiter wenden und erhalten von ihnen sofort fachkundige Hilfe.

Seit vier Jahren Testlauf in Innsbruck
Seit 2018 wird dieses Projekt „erfolgreich“, wie Lordick betont, im Innsbrucker Nachtleben angewendet, 26 Betriebe machen mit. Nun wird Luisa auf ganz Tirol ausgeweitet. „Um die 180 Nachtlokale existieren. Beteiligt sich die Hälfte von ihnen, ist das ein guter Erfolg“, sagt Lordick. Après-Ski-Lokale könne man nicht betreuen, das wäre aus jetziger Sicht nicht stemmbar.

Die Betriebe werden kontaktiert, die Mitarbeiter geschult. Der Startschuss fällt im Herbst 2022.