Wohnblock in Angst

Fünf Brandanschläge in nur acht Stunden verübt

(Bild: Dostal Harald)

Fünf Brandanschläge innerhalb von acht Stunden: Ein Zündler tyrannisierte in Steyr ein Mehrparteienhaus - dort geht nun die Angst um. 

Insgesamt fünf Brände musste die Feuerwehr am Montag in Steyr löschen – und zwar alle bei derselben Adresse. Der ungewöhnliche Grund: Ein bis dato unbekannter Täter hatte zwischen 13.10 Uhr und 21.10 Uhr wiederholt im Mehrparteienhaus Keplerstraße 1 gezündelt.

Der Brandleger versuchte dabei, dreimal Briefkästen mittels Papier in Brand zu setzen. Damit jedoch nicht genug. Es wurde auch versucht, den Inhalt von drei Müllcontainern zu entflammen. Bewohner entdeckten die Flammen und alarmierten die Feuerwehr. In zwei Fällen griffen die Anzeiger jedoch selbst zum Feuerlöscher, um Schlimmeres zu verhindern.

„Da wohnen ja auch kleine Kinder“
Die „Krone“ war vor Ort und sprach mit Betroffenen in dem Wohnblock. Zumindest bei einigen geht die Angst um: Eva G. erzählt im Gespräch: „Da wohnen ja auch kleine Kinder, das ist ein Horror.“ Die schockierte Frau sagt: „Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich bei mir etwas hören würde. Man traut sich ja gar nicht mehr, richtig tief zu schlafen.“

Eine 63-jährige Dame, die ebenfalls in der Siedlung wohnt und anonym bleiben möchte, reagiert etwas gelassener: „Man weiß ja nicht, ob der Täter jung oder alt ist. Ich habe schon so eigenartige Leute hier kennengelernt, mich wundert nichts und ich habe auch keine Angst mehr.“ Ähnlich beurteilt ein benachbarter älterer Anrainer die Lage: „Ich habe die ganze Zeit geschlafen, als das gestern passiert ist, aber ich fürchte mich nicht.“

Karoline Gantner, Kronen Zeitung