Nach Volksbefragung:

Pitztaler Bergbahnen: Aus für die „Gletscherehe“

Tirol
18.07.2022 15:00

Nach der knappen Ablehnung (50,3%) der St. Leonharder in der Volksbefragung über den Gletscherzusammenschluss Ötztal - Pitztal gab‘s den Paukenschlag: Die Pitztaler Gletscherbahnen werden das Projekt auf Eis legen!

Es ist ruhig geworden in den letzten zwei Jahren um die so genannte Gletscherehe, dem Zusammenschluss der Skigebiete von Ötztaler und Pitztaler Gletscher, die seit 2016 verfolgt wird. Als die Projektwerber gleich zwei Mal eine Fristerstreckung für das bereits terminisierte mündliche Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung beantragten, kam bei den Gegnern wie Naturschützer, Alpenverein und WWF die Hoffnung auf, die Betreiber würden das Projekt auf Eis legen. Drei neue Seilbahnen und 60 Hektar zusätzliche Pisten waren geplant.

Bürgerbefragung fand im Gremium keine Mehrheit
Der Gemeinderat von St. Leonhard weckte den schlafenden Riesen und fasste in der Maisitzung den einstimmigen Beschluss für den Zusammenschluss. Allerdings mit Bedingungen: Ein zweiter Zubringer und eine jährliche „Entschädigung“ für die Gemeinde in der Höhe von 150.000 Euro. Ein Antrag für eine Volksbefragung fand allerdings keine Mehrheit. So griffen die Befürworter eines Bürgervotums zum demokratischen Instrument, dass die Unterschriften eines Sechstels der Wahlberechtigten eine Befragung der Einwohner erzwingen. Mehr als 200 Signaturen begründeten eben jene Volksbefragung, die gestern über die Bühne ging.

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Für uns steht fest, dass wir das seit 2016 geplante Projekt Zusammenschluss Pitztal-Ötztal nicht mehr weiterverfolgen werden.

Die Pitztaler Bergbahnen in einer Aussendung

Pitztaler Bergbahnen ließen Bombe platzen
1188 Wahlberechtigte waren aufgerufen, ihre Meinung zum Pistenzusammenschluss kundzutun. Immerhin taten das 59 Prozent – übrigens bei Badewetter. Das Resultat: 50,3 % wollen die „Gletscherehe“ nicht. „Eine Pattstellung“, sagte BM Elmar Haid nach der Auszählung, „wir werden weiter beraten“. Das dürfte allerdings nicht mehr nötig sein, denn kurz darauf ließen die Pitztaler Bergbahnen in einer Aussendung die Bombe platzen. Darin heißt es auszugsweise: „Die Zustimmung der Standortgemeinde war für uns von Anfang an die Grundvoraussetzung für einen Zusammenschluss mit dem Skigebiet Sölden. Für uns steht fest, dass wir das seit 2016 geplante Projekt Zusammenschluss Pitztal-Ötztal nicht mehr weiterverfolgen werden.“

Schockiert zeigte sich Jack Falkner, Chef der Söldener Bergbahnen, im „Tiroler Krone“-Telefonat: „Ich bin einfach sprachlos.“ Für LH-Kandidat Toni Mattle ist klar, dass eine demokratische Mehrheit jedenfalls zu akzeptieren sei, speziell bei dieser hohen Wahlbeteiligung.

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