Einweisung gefordert

Alkoholisierter Steinewerfer vor Gericht

Wegen seiner Alkoholausraster muss sich seit Donnerstag ein 22-jähriger Mann zum wiederholten Male am Landesgericht Feldkirch in Vorarlberg verantworten.

Der ehemalige Flüchtling, der seit ein paar Jahren in Vorarlberg lebt, steht bereits zum fünften Mal vor dem Richter. Grund: Der Arbeitslose hat wieder einmal im Suff ein paar wilde Aktionen geliefert. So säuft er sich am Bahnhof Dornbirn Anfang Mai mit einer Flasche Hochprozentigem die Birne weg und beschmeißt im Anschluss das Bahnhofsgebäude mit Steinen. Sachschaden laut ÖBB: rund 5500 Euro. Zwei Wochen später begeht er im Vollrausch gleich drei Straftaten: Nachdem er sich im Kaplan-Bonetti-Haus wie ein Berserker aufführt und ihn ein Mitarbeiter zur Räson bringen muss, droht er diesem auf ausgesprochen derbe Weise mit Repressalien: „Ich werde dich erschlagen und deine Familie ficken.“

Polizist wird Opfer
An die frische Luft gesetzt, bewaffnet sich der rabiate Suffkopf erneut mit Steinen und schlägt ein paar Fensterscheiben im Bonetti-Haus ein. Auch eine unbeteiligte Frau, die mit ihrem kleinen Kind unterwegs ist, sowie ein Polizist, werden Opfer seiner Wurfattacken.

Zu tief ins Glas geblickt
Die durchaus naheliegende Frage des Richters, ob er denn ein Alkoholproblem habe, verneint der Afghane: „Ich trinke nur ein oder zwei Mal im Monat“, behauptet er. Mittlerweile habe er sogar komplett damit aufgehört. Im Zuge der Einvernahme stellt sich dann allerdings heraus, dass er bereits zwei Mal wegen seiner Alkoholexzesse ins Krankenhaus noteingeliefert werden musste.

Zwangsanweisung gefordert
Auch aus diesem Grund fordert der Staatsanwalt eine Zwangseinweisung in eine Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher. Ob dem Antrag stattgeben wird, hängt nun von einem gerichtsmedizinischen Gutachten ab. Das wird allerdings dauern. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.