Anfang Juli wurde Horst Bischof zum neuen Rektor der TU Graz gewählt. Seine Amtszeit beginnt am 1. Oktober 2023. Was er dann genau vorhat, verrät er im großen „Krone“-Interview.
Ein Helm und ein Rucksack. Das sind die ersten Dinge, die ins Auge stechen und gleichzeitig den Alltag von Horst Bischof prägen. Den Laptop hat er als Informatiker immer dabei, und ohne Kopfschutz steigt er natürlich nicht aufs E-Bike.
Fahren Sie immer mit dem Rad, Herr Bischof?
Den 40-minütigen Weg zwischen meinem Wohnort Eggersdorf und der TU Graz lege ich täglich mit dem E-Bike zurück. So habe ich mein Training absolviert und schütze gleichzeitig die Umwelt.
Stichwort Umwelt: Wie weit ist die TU Graz auf ihrem Weg, klimaneutral zu werden?
Wir haben das Programm, bis 2030 klimaneutral zu sein, und waren damit die erste Universität in Österreich, die sich dieses Ziel gesetzt hat. Die Zielsetzung ist das Eine, die Umsetzung im täglichen Leben das Andere. Daher ist es wichtig, als Führungskraft mit gutem Beispiel voranzugehen.
Sie sind bekannt für Ihre Dynamik. Was werden Sie nun in Angriff nehmen?
Ich werde alle Institute besuchen, um zu erfahren, was den Leuten unter den Nägeln brennt. Insofern erwarte ich mir, viele Themen von diesen Gesprächen mitzunehmen, die man folglich in ein Rektoratsprogramm einfließen lassen kann. In der Inffeldgasse wurde außerdem viel gebaut. Dort ist jetzt genügend Platz, damit sich Unternehmen ansiedeln können. Das ergibt eine neue Dynamik, wenn Firmen mit den Instituten interagieren. Immerhin ist die TU Graz bekannt für ihre Wirtschaftskooperationen.
Wird es weitere Schwerpunkte geben?
Das zweite große Thema ist die Internationalisierung. Wir stehen international sehr gut da, aber wir müssen den Erfolgsweg der Schwerpunktsetzung in der Forschung weiterbeschreiten um sichtbarer zu werden.
Gibt es einen Plan, wie Sie die TU Graz noch sichtbarer machen wollen?
Wir möchten Nawi Graz - eine Kooperation der Uni Graz und der TU Graz - oder den Forschungsverbund BioTechMed weiterentwickeln. Auch das Graz Center of Physics, das in den nächsten Jahren entsteht, und das Cori-Institut für Metabolismusforschung werden dazu beitragen, dass auch international die Augen auf uns gerichtet sind.
Wie werden Sie die Spitzenleistungen in der Forschung vorantreiben?
Eine Voraussetzung für Leistung ist die Gewinnung der beste Köpfe. Forschung steht und fällt außerdem mit der technischen Infrastruktur. Nur mit den entsprechenden Geräten können sich Forscher entfalten.
Haben Sie beim Verständnis dafür als Informatiker einen Vorteil?
Informatiker können mit komplexen Systemen umgehen. Wenn ich eine Organisation wie die TU Graz führe, habe ich dieselben Voraussetzungen und bin durch die Fähigkeit des abstrakten Denkens in der Lage Dinge gut zu bewältigen. Das wird hoffentlich auch in Zukunft so sein! Kristina Riegebauer
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