Anton Mattle ist noch gar nicht in seiner neuen Rolle als ÖVP-Spitzenkandidat angekommen, schon ist er Zielscheibe der politischen Gegner. Das mag „Part of the Game“ sein, also Teil des Spiels, wie es heißt. Ich verbinde jedoch „Spiel“ mit etwas Erfreulichem, Unterhaltsamem. Aber nicht nur die Unterhaltungsbranche hat sich gänzlich geändert - Stichwort Brutalospiele. Auch die heute an den Tag gelegte und gelebte Politik ist weder unterhaltsam noch erfreulich.
Sie ist zum Schämen, peinlich, primitiv, an Lächerlichkeit nur schwer zu übertreffen. Nicht die Lösung dringender Probleme steht ganz oben auf der Agenda, sondern die Frage, wie kann ich den politischen Gegner schnell anpatzen, schwächen, demütigen! Sofort beginnt mit aller Kraft die Suche nach etwaigen Leichen im Keller. Findet man keine, wird zumindest so getan, als hätte er oder sie irgendwo welche. Irgendwas bleibt schon hängen, draußen, beim Wahlvolk, lautete das eiskalte Kalkül.
Ich frage mich, wer künftig noch in die Politik gehen will, wenn die Rahmenbedingungen derartige sind. Wenn man gar mit Morddrohungen konfrontiert wird. Ich frage mich auch, wie unsere Kinder und Kindeskinder lernen sollen, was respektvoller Umgang miteinander ist, wenn sie von immer mehr Erwachsenen Tag für Tag das Gegenteil vorgelebt bekommen. Dieser Weg ist der falsche.
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