Lustenau kündigte den Verzicht auf den Österreicher-Topf an. Sturm und Hartberg nehmen diese Subvention allerdings gerne.
Beim 4:0-Sieg im letzten Zweitliga-Spiel gegen die Young Violets hatte Lustenau acht Legionäre im Einsatz - zu viele, um in den Genuss einer Förderung aus dem Österreicher-Topf zu kommen. Das soll sich auch im Oberhaus nicht ändern - zumindest wurde das aus dem Ländle avisiert.
Auch wenn es auf den ersten Blick seltsam anmutet, dass ein Aufsteiger auf bis zu 500.000 Euro verzichten kann, gibt’s Notwendigkeiten durch die Kooperation mit Clermont/Fr (und die Aussicht auf günstige Spieler) - sowie sportliche Überlegungen: Mit Tabakovic, Cham und Baiye ist das Herzstück der Truppe weg - und gute Österreicher sind rar gesät.
Außerdem gibt’s noch das warnende Beispiel Admira: Die Südstädter waren letzte Saison hinter Rapid (24.567 Spielminuten/78 % Österreicher-Anteil) der Klub mit den meisten Österreicher-Minuten 24.328 min/77 %) - was letztlich zum Abstieg führte. Auch Altach (das mit 24.057 die drittmeisten Österreicher-Minuten hatte) hätte es beinahe erwischt.
Trainer Markus Mader wird vermutlich sein Glück mit mehr als sechs Legionären versuchen und auf den Rot-Weiß-Rot-Topf verzichten - so wie es 2021/22 Salzburg (das augenblicklich nur fünf Österreicher im Kader hat), Klagenfurt und (im dritten Abrechnungsabschnitt) auch der LASK gehandhabt haben.
„Wir werden auf das Geld aus dem Österreicher-Topf nicht verzichten“, sagt Sturms Sportchef Andreas Schicker, der nichts davon hält, überzählige Legionäre auf der Tribüne zu parken. Weil Bosniens Teamverteidiger Jusuf Gazibegovic mit 23 Jahren den Österreicher-Status verloren hat, hat Sturm derzeit sieben Ausländer. Was für Schicker heuer vertretbar ist: „Die Österreicher-Regel gilt nur in der Liga. Wir haben aber neben 16 Liga-Spielen im Herbst drei Cupspiele und hoffentlich zehn Europacup-Partien.“
Hartberg-Coach Klaus Schmidt will sich auf sechs Legionäre beschränken: „Wenn Legionäre auf die Tribüne müssen, macht das böses Blut.“ Und schlechte Stimmung kann sich ein Verein mit limitierten Ressourcen nicht leisten.
Fazit: Je mehr Klubs auf den Österreicher-Topf verzichten, desto größer ist der Anteil für die übrigen.
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