Thalerhof-Chef erklärt

Chaos am Flughafen? „So bleibt es den Sommer über“

Steiermark
10.06.2022 06:00

Wolkige Aussichten am Flughimmel: Der Grazer Flughafen-Chef Wolfgang Grimus rechnet mit einem turbulenten Reise-Sommer. Die erhöhte Nachfrage nach dem Fliegen prallt mit Personalmangel und heftigen Unwettern zusammen.

Der Abstecher Richtung Sonne beginnt dieser Tage für viele mit Chaos. Bilder von den Flughäfen in Düsseldorf, Köln oder Hamburg mit ewig langen Warteschlangen oder Abfertigungsprobleme am Flughafen Schiphol lassen nichts Gutes erahnen. Fluganbieter sagen teilweise mehrere Flüge pro Tag ab.

Kann das ein Ausblick auf das sein, was uns in den nächsten Monaten noch blüht? „Ja“, sagt Wolfgang Grimus: „Es ist davon auszugehen, dass diese angespannte Situation über den gesamten Sommer hin anhält“, ist der Geschäftsführer des Flughafen Graz ehrlich. Die rasche Erholung des Fluggeschäfts und der Buchungsboom seien in diesem Ausmaß nicht wirklich zu erwarten gewesen. „Der Verkehr hat tatsächlich schneller angezogen als gedacht.“

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Wir sind als Enddestination und Abflughafen die Leidtragenden, wenn Flüge später ankommen oder gestrichen werden.

Wolfgang Grimus, GF Flughafen Graz

Das Hochfahren der Luftfahrtbranche wird nicht nur von wartenden Menschen, sondern auch von Flugstornierungen, Umbuchungen, Verspätungen und fehlenden Koffern begleitet. Der Grund: Auch im Luftfahrtgeschäft mangelt es an Arbeitskräften in allen Bereichen. Und diese Engpässe bringen das System ganz schön unter Druck. „Das wirkt sich bei den Fluglinien selbst aus, aber auch bei den Sicherheitsfirmen, die den Check-in machen, und bei der Gepäckabfertigung. Wenn zum Beispiel Flüge gestrichen werden, muss alles umgeplant werden. Die Handlingfirmen sind daher enorm belastet.“

Flughafen Graz kennt die Folgen der Turbulenzen
Demnach treffen mit der schlagartig gestiegenen Reiselust der Menschen und der Fluganbieter, die Mitarbeiter verloren haben, zwei Faktoren aufeinander. „Je größer der Flughafen, desto komplexer wird das Ganze. Bei einem Urlaubsflug ist eine Verspätung vielleicht noch verkraftbar, aber verpasste Anschlussflüge stellen eine Schwierigkeit dar“, so der Flughafenchef. Am Flughafen in Graz habe man zwar keine hausgemachten Sorgen, aber „wir sind als Enddestination und Abflughafen die Leidtragenden, wenn Flüge von großen Drehscheiben verspätet ankommen oder gestrichen werden. Auch Gepäck, das erst Tage später nachgeschickt wird, ist ein Problem.“

Punktuell könne man diesen Herausforderungen in Graz entgegenwirken, indem Abfertigungsprozesse beschleunigt würden. Für die Auftragsspitzen suche man aber noch Saisonarbeitskräfte. Den Passagieren rät Grimus, etwas früher als sonst zu den Flughäfen zu kommen, damit man bei etwaigen Warteschlangen dennoch stressfrei seinen Urlaub antreten kann.

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