Behörden nun sicher
Bockshornklee aus Ägypten Auslöser der EHEC-Epidemie
Die aus Ägypten importierten Samen gingen den Angaben zufolge über Zwischenhändler zur Sprossenherstellung an den Betrieb im niedersächsischen Ort Bienenbüttel, der als Ausgangspunkt für die EHEC-Erkrankungen in Deutschland gilt. Die im Jahr 2009 produzierte Charge ging nach Frankreich. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die EFSA, zeigte sich daher überzeugt, dass die Lieferung die "wahrscheinlichste" Verbindung zwischen den Fällen in den beiden Ländern sei.
Samen und Sprossen gelangten auch nach Österreich
Über den deutschen Importeur gelangen Bockshornkleesamen und -sprossen auch nach Österreich. Eine Rückrufaktion wurde gestartet, bisher wurden vier Lieferungen eruiert. Einige Proben werden derzeit untersucht, Ergebnisse sind nach Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES voraussichtlich Ende dieser Woche zu erwarten. Erkrankungen in Zusammenhang mit Bockshornklee sind in Österreich nicht aufgetreten. Empfohlen wurde, Sprossen nicht roh zu verzehren.
Bockshornkleesamen werden auch als Gewürz oder als Heilmittel eingesetzt. Bisher gebe es keinen Hinweis darauf, dass außer Sprossen auch andere aus den Samen hergestellte Produkte EHEC-Infektionen verursacht hätten, erklärten die Behörden. Es könne aber derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass vereinzelte Erreger unter bestimmten Bedingungen auch in oder auf den Samen überleben könnten.
Die Europäische Union hat nach Bekanntwerden der Ergebnisse den Import von Saatgut aus Ägypten vorübergehend verboten. Einige Sorten, darunter Bockshornklee, dürften bis Ende Oktober nicht mehr eingeführt werden, erklärte die Kommission am Dienstag in Brüssel.
Tausende Erkrankte, mindestens 48 Tote
An dem lebensbedrohlichen Darmkeim EHEC waren in Deutschland in den vergangenen Wochen Tausende Menschen erkrankt. Mindestens 48 Patienten starben nach einer Infektion. Es handelt sich den Behörden zufolge um den bisher größten EHEC-Ausbruch in Deutschland. Die Zahl der Neuerkrankungen ist allerdings rückläufig.
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