Betroffene berichten

K.-o.-Tropfen-Fälle trüben in Graz die Partylaune

Steiermark
15.05.2022 08:00

Völliges Blackout! Eine 22-Jährige dürfte unlängst Opfer einer feigen Drogenattacke in Graz geworden sein. Sie kam zum Glück glimpflich davon und warnte andere über Social Media. Daraufhin meldeten sich weitere Betroffene. Vorsicht ist geboten: K.-o.-Tropfen sind nur kurz nachweisbar, die Täter schwer zu finden.

Mit einem Bier schlenderte Karin (Name geändert) bei einer Silent Disco im Grazer Stadtpark durch die Menge. Am Weg tratschte sie mit Freunden, immer wieder nippte sie an ihrem Getränk. „Plötzlich wurde es schwarz.“ Karins Erinnerung setzt erst wieder am nächsten Tag ein: „Ich hab' wahnsinnige Kopfschmerzen gehabt und mir war übel und schwindelig.“ Drei Tage lang plagten sie Nachwehen.

Was war passiert? Zwei mitgebrachte Bier und noch ein weiteres an der Bar, dann legte sich ein Schalter bei der 22-Jährigen um. Ihre Freunde rekonstruierten den Abend: wildes Tanzen, extreme Euphorie. Dann ging es schnell bergab: „Ich habe mich durchgehend übergeben.“ Ihre Freunde brachten sie heim: „Ich möchte nicht wissen, was ohne sie passiert wäre.“ Sie ist sicher, dass ihr K.-o.-Tropfen ins Getränk gemischt wurden.

Nach Aufruf meldeten sich weitere Betroffene
Und sie dürfte an diesem Abend nicht die einzige gewesen sein. Die Grazerin rief auf der Instagram-Seite „kf_memes_“ zur Vorsicht auf, eine weitere Betroffene meldete sich: „Ich bin auf der Notaufnahme aufgewacht, weil ich umgekippt bin.“ Auch sie hat wenig getrunken, danach ist es schwarz. Im Grazer Univiertel und am Spritzerstand soll es zwei weitere Personen vor einer Woche erwischt haben.

Zitat Icon

Ein Mädchen hat sich vor zwei Wochen am nächsten Tag gemeldet - da konnten wir aber nichts mehr tun. Wir sind generell aber sehr streng.

Philipp Nusshold

Club-Betreiber und Polizei zeigen sich überrascht
Die Grazer Clubs bemerkten bislang nichts. „Einen Fall hatten wir vor zwei Wochen“, berichtet Philipp Nusshold vom Kottulinsky. Bei Mausefalle-Betreiber Martin Fritz hat sich niemand gemeldet. Auch im Parkhouse selbst, wo bei der Silent Disco ausgeschenkt wurde, ist man überrascht: „Uns wäre nichts aufgefallen.“ Auch bei der Polizei registriert man keine Auffälligkeiten. Laut Sprecher Markus Lamb sei es nur schwer zu sagen, ob wirklich Drogen untergemischt wurden: „Die Mittel sind nur kurz nachweisbar.“

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