Mariupol-Evakuierung

Kiew verlangt freies Geleit für verletzte Soldaten

Ausland
01.05.2022 20:29

Im belagerten Mariupol läuft seit Samstag eine Evakuierungsaktion zur Rettung von im Asow-Stahlwerk festsitzenden ukrainischen Zivilisten. Eine erste Gruppe von 100 Zivilisten habe das Stahlwerk bereits verlassen, verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag. Nun verlangt die Regierung in Kiew freies Geleit auch für verwundete Soldaten. Am Montag sollen die Evakuierungen fortgesetzt werden.

„Wir werden sie morgen in Saporischschja treffen“, versprach der Staatschef. Ein Konvoi zur Rettung der Zivilisten war UNO-Sprecher Jens Laerke zufolge am Freitag gestartet und hatte am Samstag in der Früh die von den russischen Truppen eingekesselte Hafenstadt Mariupol erreicht. Nähere Angaben zu der Evakuierungsaktion wurden aus Sicherheitsgründen nicht gemacht.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, am Asow-Stahlwerk seien eine „Waffenruhe“ verhängt und ein „humanitärer Korridor“ eingerichtet worden. Russischen Nachrichtenagenturen zufolge wurden am Sonntag 40 Zivilisten vom Gelände des Asow-Stahlwerks geholt und in von Russland kontrollierte Gebiete gebracht.

Bereits am Samstag waren nach russischen Angaben rund 50 Zivilisten über Fluchtkorridore aus dem Asow-Stahlwerk geholt worden. Das ukrainische Asow-Regiment sprach von rund 20 Zivilisten, die am Samstag evakuiert worden seien. Das Asow-Regiment hat sich in dem Stahlwerk verschanzt. Die Fabrikanlage ist die letzte Bastion des ukrainischen Widerstands in der durch russische Angriffe weitgehend zerstörten Hafenstadt Mariupol. Das Asow-Regiment berichtete von heftigem nächtlichen Artilleriefeuer auf die Anlagen.

Wer befindet sich in den Bunkeranlagen?
Ukrainischen Angaben zufolge sollen in den Bunkeranlagen des Werks noch etwa 1000 Zivilisten eingeschlossen sein. Russland spricht von etwa 2500 Menschen, insbesondere Militärs und „ausländischen Söldnern“.

Kiew verlangt freies Geleit für verwundete Soldaten
Neben den Zivilisten verlangt die Regierung in Kiew auch freies Geleit für verwundete Soldaten. „Wir verlangen die sofortige Evakuierung von verletzten ukrainischen Soldaten im Einklang mit dem internationalen Völkerrecht“, betonte das Außenministerium am Sonntag.

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