Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat ihre Ermittlungen in der Abfallwirtschaft ausgeweitet. Diese Woche fanden weitere Hausdurchsuchungen an mehreren Standorten statt. Die betroffenen Unternehmen und die Standorte nannte die Behörde „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht.
Die Ermittlungen zu dem Müllkartell waren im März 2021 öffentlich geworden, als österreichweit an über 20 Standorten Nachschau gehalten wurde. Die Energie AG in Oberösterreich, die steirische Saubermacher AG und Brantner in NÖ bestätigten damals Hausdurchsuchungen bei sich. Es geht um den Verdacht auf verbotene Absprachen zum Schaden der Industrie und der Abfallwirtschafts-Verbände, Gemeinden und letztlich deren Bürgern.
Anonyme Hinweisgeber
Wie die BWB am Donnerstag mitteilte, seien mehreren Unternehmen nach den damaligen Durchsuchungen an die Ermittler herangetreten, um umfassend zu kooperieren. Auch anonyme Hinweisgeber hätten sich gemeldet. Die BWB sprach von „einer Vielzahl von Eingaben über das Whisteblowing-System“. Diese hätten umfangreiche Informationen enthalten. Dazu hat die Behörde Zeugen einvernommen.
„Erhärtete Verdachtsmomente“
„Es haben sich daraus erhärtete Verdachtsmomente ergeben, die die Durchsuchung weiterer Standorte und Unternehmen notwendig gemacht haben“, so die BWB am Donnerstag. Der Markt für Abfallwirtschaft umfasst in Österreich rund 300 Unternehmen, neben einigen überregional agierenden Konzernen sind das viele kleinere Unternehmen.
Fünf Milliarden Euro Umsatz pro Jahr
Für die Firmen ist der vermeintliche Müll ein Milliardengeschäft. Die Branche macht pro Jahr einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro. Davon kommen die sechs größten Unternehmen gemeinsam auf einen Umsatz von ungefähr zwei Milliarden Euro.
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