300.000 Euro Schaden

Unwetter zog Spur der Verwüstung durch Salzburg

Salzburg
23.06.2011 17:23
Eine Spur der Verwüstung zog das heftige Gewitter vom Mittwoch über ganz Salzburg. Da es auch kurz hagelte, klagen vor allem die Landwirte und Gärtner über große Schäden. Dutzende Glashäuser sowie 400 Hektar Gemüse-Felder wurden komplett zerstört. Schaden: mindestens 300.000 Euro.

In Lamprechtshausen, Bürmoos und Oberndorf, wo im Juli 2009 ein Hagelunwetter Hunderte Hausdächer zerstörte, befürchtete man bereits das Schlimmste, als das Gewitter aufzog. Die Reparaturarbeiten sind erst vor kurzem abgeschlossen worden. Doch die Gemeinden blieben diesmal verschont. Dafür richteten Golfballgroße Hagelkörner bei den Landwirten und Gärtnereien von Koppl bis Wals großen Schaden an. 

Zwei Minuten Hagel genügten
"Wir hätten noch sechs Tage lang Misch- und Eissalat ernten können. Das ist jetzt alles zerstört. Auch der Poree ist betroffen", ärgert sich "Kracherbauer" Martin Brötzner (51) aus Viehhausen in Wals. "Wir waren gerade draußen am Feld. Es hat nur zwei Minuten lang gehagelt. Das reichte aber aus." Brötzner, der jeden Mittwoch ab Hof und donnerstags auf der Schranne verkauft, schätzt den Schaden auf mehrere tausend Euro. "Gott sei Dank haben wir Brokkoli, Kraut und Kohlrabi schon vor dem Unwetter geerntet." 

Schlimm erwischte es auch Gärtner Paul Fuchsberger (51) in Koppl: "Unser Glashaus ist zerstört. 1.000 Quadratmeter Scheiben gingen in nur fünf Minuten kaputt. Überall liegen die Scherben herum. Die Sommerblüher und die Herbst-Pflanzen muss ich alle wegwerfen", klagt Fuchsberger. Insgesamt sind 5000 Pflanzen betroffen. Schaden: mindestens 100.000 Euro.

Gärtner-Kollegen aus Salzburg, Lofer und Seekirchen, Nachbarn und die Feuerwehr halfen ihm am Donnerstag beim Aufräumen. "Gott sei Dank bin ich versichert. Es wird aber dauern, bis wir ein Glashaus und neue Pflanzen bekommen." Insgesamt wurden im Flachgau 400 Hektar Gemüsefelder zerstört. Gesamtschaden: 300.000 Euro.

Blitzeinschlag setzt Stall in Brand
In Dorfbeuern, wo ein Blitzeinschlag während des Gewitters einen Stall in Brand gesetzt hatte (Bild), fand die betroffene Landwirtin Andrea Weichenberger am Donnerstag nach ihrer Entlassung aus dem Spital bereits eine neue Bleibe. Sie kann bei ihrer Tante auf deren Bauernhof wohnen. Bei Weichenbergers Wohnhaus selbst wurde der Dachstuhl zerstört. Ihre Rinder nahm ein Nachbar auf. Nun sucht Bürgermeister Adi Hinterhauser noch nach einem geeigneten Lagerraum für die Heuernte und das Futter für die Tiere.

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