Sensationeller Erfolg

Als Salzburg den Fußball-Thron Europas bestieg

Salzburg
21.04.2022 22:00

Der historische Erfolg der Youth League-Helden von 2017 jährt sich am Samstag zum fünften Mal. Wie die Spieler diesen erlebten und was sie ihren potenziellen Nachfolgern mit auf den Weg geben.

Auf dem Platz wurde geschrien, auf den Rängen geklatscht - und in der Kabine herrschte wenig später Ausnahmezustand.

Als Salzburgs Jungbullen vor fünf Jahren, genau gesagt am 24. April 2017, die UEFA Youth League gewannen, kann der Jubel keine Grenzen. Erstmals in der Geschichte konnte ein österreichisches Team den Thron eines Europacup-Bewerbes besteigen, wenn auch „nur“ in der U19-Altersklasse.

Wobei man dieses „nur“ sofort streichen muss, denn der Weg, den die Mannschaft von Trainer Marco Rose ging, hatte es in sich. Nach einfachen Auftakthürden wie Vardar Skojpe (5:0, 3:0) und Quairat Almaty (8:1, 1:0) mussten sich die Mozartstädter mit dem „Who is who“ der kontinentalen Toptruppen messen.

Europas Topteams eliminiert
Auf einen Sieg gegen Manchester City im Elfmeterschießen (4:3) folgte ein beeindruckender 5:0-Erfolg über Paris St. Germain, ehe Österreichs Vertreter mit Atletico Madrid einen weiteren Giganten eliminierte. So qualifizierten sich Xaver Schlager, Hannes Wolf und Kollegen für das Final Four in Nyon, wo vor der Haustüre des UEFA-Hauptquartiers der Sieg ausgespielt wurde.

Roses Truppe lag im Halbfinale mit 0:1 gegen die Altersgenossen des großen FC Barcelona zurück, drehte aber die Partie und setzte sich mit 2:1 durch. Im Endspiel warteten die Toptalente des portugiesischen Spitzenklubs Benfica. Wiederum kassierte Salzburg im Endspiel das 0:1 und lief einem Rückstand hinterher.

Zwei Joker sollten jedoch die Wende bringen. So sorgte Patson Daka, der im vergangenen Sommer für rund 30 Millionen Euro von Salzburg in die Premier League zu Leicester City wechselte, für den Ausgleich, ehe Alexander Schmidt, inzwischen beim LASK tätig, den 2:1-Siegtreffer erzielte.

Fünf Jahre später schickt sich die nächste Generation an, in die Fußstapfen der Sieger von 2017 von einst zu treten. Die Truppe von Trainer René Aufhauser steht unter den letzten Vier und bekommt es am Freitag mit Atletico zu tun. In der „Krone“ erinnern sich drei Helden von einst an den historischen Sieg.

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Wir waren alle 18, 19 Jahre alt, das war eine andere Welt für uns. Alles war riesig, es war toll, dass wir uns das UEFA-Museum angesehen haben. Am beeindruckendsten fand ich die ganze Atmosphäre vor Ort.

Philipp STURM, einer der Youth-League-Helden von 2017

„Es war ein besonderes Erlebnis“
„Es war ein besonderes Erlebnis für uns“, meint der Kuchler Luca Meisl, der als Innenverteidiger gesetzt war. „Die Tage in Nyon waren ein Toperlebnis - toll, dass wir dabei sein durften.“ Auch Philipp Sturm, der im Final Four für den verletzten Schlager in die Startelf rückte und seinen Kollegen exzellent vertrat, hat nur positive Erinnerungen an die Zeit von damals.

„Wir waren alle 18, 19 Jahre alt, das war eine andere Welt für uns. Alles war riesig, es war toll, dass wir uns das UEFA-Museum angesehen haben. Am beeindruckendsten fand ich die ganze Atmosphäre vor Ort“, erklärt der Grünauer. Gar als Kapitän durfte Sandro Ingolitsch auflaufen. Der Bischofshofener übernahm die Binde von Schlager und wurde im Endspiel in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Das war am Ende egal, denn die Jungbullen hatten triumphiert.

„Wir haben die UEFA natürlich gekannt, konnten aber insgesamt natürlich noch wenig mit allem anfangen. Daher war es richtig spannend, mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen“, erklärt der Sturm-Kicker, der sich im Museum des Europäischen Fußballverbandes sogar verewigen durfte.

„Ja, genau, das stimmt. Ich habe dort einen Schuh hinterlassen“, grinst er. „Ich wurde damals gefragt, ob ich was abgeben könnte. Da es für mich eine tolle Erinnerung war, habe ich das gerne gemacht.“

Titel-Party in Nyon blieb aus
Was alle drei unisono bedauern: dass eine richtige Party nicht möglich war! Natürlich wurde in der Kabine ausgiebig gefeiert, da das Spiel aber an einem Montag stattfand, war am Abend in Nyon tote Hose. Zumal die Jungbullen nur wenige Tage später das nächste Match in der Liga mit Liefering hatten.

„Alles war zugesperrt und an der Hotelbar gab es auch nicht wirklich was“, kann Meisl darüber lachen. „Es war schade, aber die nächsten Aufgaben standen ja auch schon bevor. “Wir haben das aber später nachgeholt„, verrieten Sturm und Ingolitsch.

Das aktuelle Geschehen der von Aufhauser trainierten Mannschaft verfolgen alle drei, Letzterer besonders intensiv. “Natürlich, mein Bruder (Fabio, Anm.) ist ja als Co-Trainer dabei, schlüpfte gegen Zilina sogar in die Cheftrainerrolle. Ich wünsche der Mannschaft daher alles Gute und hoffe auf den zweiten Titel für Salzburg."

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