61 Kilo Suchtgift

Haftstrafen nach Cannabis-Deals im Friseursalon

Symbolbild

(Bild: stock.adobe.com)

Ausgerechnet dort, wo normalerweise die Haare fallen, soll Rauschgift verteilt worden sein: Ein Friseurladen als Suchgift-Umschlagplatz. Sechs Angeklagte sollen als kriminelle Vereinigung mit einer enormen Menge Cannabis gehandelt haben. Nach drei Verhandlungstagen und 25 Zeugenaussagen setzte es Haftstrafen.

Zwei Syrer (23, 25), darunter ein Haarkünstler, sollen das Suchtgift organisiert haben. Ein österreichischer Kaufmann (26) soll es abgeholt, bei sich in der Wohnung gebunkert und verkauft haben. Die anderen Mitangeklagten zwischen 21 und 26 Jahren lieferten und verteilten es. 120 Kilogramm Cannabis soll die Gruppe zwischen April 2020 bis September 2021 in Salzburg-Lehen verkauft haben. Und das teilweise direkt im Friseurladen.

Belegt ist dies laut Anklage durch monatelange Ermittlungsarbeit: mit Peilsendern an Fahrzeugen, Observationen und Telefonüberwachungen. Verteidiger kritisierten aber die angegebenen Mengen: „Einiges ist richtig, vieles mehr ist unrichtig“, meinte Anwalt Robert Morianz kritisch. Auch Verteidiger Franz Essl sprach von „einseitigen Ermittlungen“. Statt 120 seien es vielmehr 61 Kilogramm gewesen, so die Kritik.

Diese Menge gestand auch der Österreicher am Montag gleich zu Prozessbeginn ein – und kassierte zwei Jahre Haft. Ein weiterer Mitangeklagter erhielt 21 Monate unbedingte Haft, drei weitere kamen mit Bewährungsstrafen davon. Nach drei Verhandlungstagen und den Aussagen von 25 Zeugen setzte es am Mittwoch auch für die übrigen vier Angeklagten Haftstrafen: Die beiden Haupttäter wurden zu fünf und vier Jahren Haft verurteilt. Sie sollen eine kriminelle Vereinigung gebildet haben. Ein weiterer Angeklagter bekam eine teilbedingte Haftstrafe. Nicht rechtskräftig.