Jedermann in Salzburg

Die Buhlschaft spielen? „Das ist wie ein Rausch!“

Kultur
13.07.2025 05:00

Neues Kleid wird die Salzburger Buhlschaft heuer keines haben bei der Premiere des „Jedermann“ am kommenden Samstag. Dafür kehrt die Schweizer Schauspielerin Deleila Piasko mit neuer Leichtigkeit zurück an die Salzach.

Eine Kugel Cappuccino. Im Stanitzl. Deleila Piasko weiß, was sie will. Nicht nur als Buhlschaft – auch im Eisgeschäft in der Salzburger Altstadt. „Ich könnte immer Eis essen“, schwärmt die Schauspielerin: „Außerdem trinke ich viel Kaffee. Cappuccino-Eis ist wie für mich gemacht!“

Doch die Schweizerin ist nicht nur zum Eisessen in der Mozartstadt. Sie probt auf dem Domplatz für ihre zweite Saison in der „Jedermann“-Inszenierung von Robert Carsen. An ihrer Seite erneut Philipp Hochmair als reuiger Lebemann.

Ob sich die zweite Festspielsaison in der berühmtesten Nebenrolle der Theaterliteratur anders anfühlt? „Man kommt mit einer Leichtigkeit zurück, mit einer Vertrautheit“, erzählt Deleila Piasko beim Stadtspaziergang.

Spagat zwischen Vitalität und sensibler Tiefe
Welchen Rummel es bedeutet, in Salzburg die Buhlschaft zu spielen, ist Piasko erst nach und nach klar geworden: „Es ist nicht nur der Auftritt. Es ist alles, was aus diesem Abend, dieser Rolle gemacht wird. Zu sehen, wie sehr die Leute daran festhalten, wie sie davon berührt werden, welche Tradition da dahinter steckt. Das ist etwas sehr Besonderes.“

Deleila Piasko

  • Piasko, 1991 in Zürich geboren, spielte unter anderem am Burgtheater und in der Netflix-Serie „Transatlantic“. 
  • Im „Jedermann“ ist sie ab 19. Juli zum zweiten Mal als Buhlschaft auf dem Domplatz an der Seite von Philipp Hochmair zu sehen. Die Regie stammt von Robert Carsen.

Was ist die Buhlschaft für eine Frau? „Sie hat etwas sehr Lebendiges, Rauschhaftes, aber auch eine Tiefe und Sensibilität. Diesen Spagat hinzubekommen, ist die Herausforderung dabei.“

Die Beziehung zwischen Jedermann und Buhlschaft ist für die Schauspielerin komplex: „Da sieht wahrscheinlich jeder etwas anderes darin. Sie sind in Liebe. Aber sie kreisen manchmal auch um sich selbst herum.“

Sind ein bereits erprobtes Team: Jedermann Philipp Hochmair und seine Buhlschaft Deleila Piasko.
Sind ein bereits erprobtes Team: Jedermann Philipp Hochmair und seine Buhlschaft Deleila Piasko.(Bild: Monika Rittershaus)

Über den wahren Wert von irdischem Reichtum
Das Kleid der Buhlschaft ist nicht nur in den Medien Thema. Was sie trägt, verändert auch die Rolle: „Beim Theater gehört Zauber dazu – immerhin spielen wir vor dem Dom. In diesem Kleid fühle ich mich erhaben wie eine Königin. Es ist groß und schwer, man muss sich gegen sein Gewicht stemmen. Das macht etwas mit der Körperhaltung, wie man sich fühlt auf der Bühne.“

Dass der Klassiker aus der Feder von Hugo von Hofmannsthal jedes Jahr gespielt wird, liegt für Deleila Piasko auch an der zeitlosen Grundaussage des Stückes: „Es kreist um die Fragen, was man am Ende des Lebens hinterlässt und hinterfragt den wahren Wert irdischen Reichtums“.

Selbstvergessen im Dialog mit dem Publikum
Viele Zuseher kennen Piasko von der Leinwand. Was ist anders auf der Theaterbühne? „Es ist ein Rausch! Da wird nicht unterbrochen, es ist wie eine Reise. Man vergisst sich selbst, ist in Kontakt mit dem Publikum. Theater findet hier und jetzt statt, es ist vergänglich. Und gerade das macht es so besonders.“

Ihre Beziehung zur Festspielstadt Salzburg lässt sich für die Mimin sehr einfach zusammenfassen: „Salzburg ist für mich Jedermann. Und sie erinnert mich an meine Heimatstadt Zürich. Diese Nähe zur Natur, zum Wasser, die Liebe zum Detail, diese kleinen Gässchen. Salzburg ist einfach eine große Schönheit.“

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