Artistin im Interview

Paul-Roncalli: „Die Zeiten waren jetzt grau genug“

Adabei
08.04.2022 08:25

Sie lächelt derzeit aus dem Fernsehen und von Werbeplakaten. Mit der „Krone“ sprach Lili Paul-Roncalli über Mode, Zirkus und Ostern.

„Krone“: Sie sind oft als Model gebucht, heute hier auf der Mariahilfer Straße im Einsatz. Gibt’s etwas, wofür Sie nicht werben würden?
Lili Paul-Roncalli: Ach, Gott, ganz, ganz vieles. Ich würde nie Werbung für etwas machen, wo ich nicht dahinterstehe. Ich gehe auch privat in den Peek & Cloppenburg, von dem her war es für mich selbstverständlich, dass es kein Problem ist, das zu machen. Aber ich würde jetzt nicht für irgendeinen Diätshake, Tee, oder was es so alles auf Instagram gibt, Werbung machen. Wenn man nicht dahintersteht, ist es, glaube ich, schwierig.

Im Zirkus ist das Aussehen eine wichtige Komponente?
Natürlich, das gehört halt zum Gesamtbild dazu, das Kostüm, Haar, Make-up - es muss halt alles zusammenpassen, damit wird die Darbietung auch unterstützt, damit eine Geschichte entsteht - deswegen ist es auch ein wichtiger Aspekt.

Die Türen und Tore öffnen sich nach Corona langsam wieder. Was sind die Pläne für den Circus Roncalli?
Tatsächlich freuen wir uns riesig, denn heute ist in Köln Premiere. Wir waren jetzt zwei Wochen in Recklinghausen. Wir haben uns da richtig eingespielt. Das war eine Challenge nach so langer Zeit, denn keiner wusste mehr genau, was seine Aufgabe ist. Das haben wir jetzt im Griff, und ich glaube, im September sind wir dann wieder fit für Wien. Ab 16. September treten wir endlich wieder hier auf.

Hand aufs Herz, ist ein Leben ohne Zirkus für Sie überhaupt vorstellbar?
Eigentlich kaum. Ich finde, es ist eine wunderbare Welt, wo viel passiert, wo es nie langweilig wird. Deswegen hoffe ich, dass ich nie in einer Welt ohne Zirkus leben muss.

Ihr Vater, Bernhard Paul, hat Sie da nie in eine Rolle hineingezwängt?
Nein, überhaupt nicht. Als wir klein waren, hat er immer gesagt: „Macht etwas anderes, es ist alles so schwierig geworden.“

Es ist hart, oder?
Ja, denn es ist nicht einfach für den Zirkus, Plätze zu finden. Die Logistik ist natürlich ein Wahnsinn, so eine große Gruppe von A nach B zu bringen. Aber man macht es aus Leidenschaft. Und wir freuen uns, wenn die Leute sich freuen. Deshalb ist es perfekt so, wie es ist.

Verraten Sie uns, was muss Mode für Sie „können“ - was sind für Sie Must-haves, und was würden Sie nie anziehen?
Ich hasse Schulterpolster. Ich bin relativ sportlich, deswegen brauche ich die Schultern nicht noch mehr zu betonen. Ich mag farbenfrohe Outfits, denn ich glaube, die Zeit war jetzt grau genug. Es ist jetzt Zeit, dass man wieder ein bisschen Farbe reinbringt. Und Basics sind ganz wichtig, wenn man viel unterwegs ist - die kann man dann auch immer wieder neu kombinieren. Deswegen schaue ich bei Schuhen und Taschen immer, dass es neutrale Farben sind, die dann zu allem passen.

Ostern steht vor der Türe, gibt es bei Ihnen zu Hause Rituale oder Bräuche?
Tatsächlich ist Ostern bei uns jedes Jahr anders, weil wir immer mit dem Zirkus unterwegs sind. Manchmal in einer anderen Stadt, manchmal zu Hause, manchmal sind wir im Wohnwagen, und manchmal sind wir genau zwischen den Städten. Das heißt, wir haben keine richtige Ostertradition - leider. Aber es ist auf jeden Fall Familienzeit, wir frühstücken gemeinsam und genießen die Zeit.

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(Bild: kmm)



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