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Penisbilder: „Demütigung und Machtdemonstration“

Community
13.07.2025 13:18

Das ungefragte Versenden von „Dickpics“ kann zukünftig bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe mit sich bringen. Diesen Beschluss hat der Nationalrat letzte Woche getroffen – die FPÖ stimmte dagegen. Was unsere User über den Gesetzesbeschluss und die Einwände der FPÖ denken, lesen Sie hier:

Der Nationalrat hat beschlossen, dass das ungefragte Versenden von Bildern mit Genitalien – etwa über soziale Medien, E-Mail oder SMS – künftig strafbar ist. Die Regelung betrifft sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane und sieht Strafen von bis zu sechs Monaten Haft oder Geldstrafen vor. Einzig die FPÖ stimmte dagegen, da sie eine Kriminalisierung Jugendlicher befürchtet, während die Regierung betont, damit ein weitverbreitetes Problem sexueller Belästigung endlich wirksam zu ahnden.

Unverlangt verschickte Penisbilder, umgangssprachlich auch „Dickpics“ genannt, werden von vielen als unangenehm oder belastend empfunden. Ungefähr jede zweite junge Frau hat bereits solche Erfahrungen gemacht, dabei geht es oft weniger um Flirten, sondern darum, Macht oder Kontrolle auszuüben

Appell an die Eigenverantwortung
„Krone“-Leser Hugelgupf und Adler24 können die Notwendigkeit eines solchen Gesetzes nicht ganz nachvollziehen, da sie überzeugt sind, mit genügend Vorkehrungsmaßnahmen könnte man sich individuell davor schützen, solche unerwünschten Bilder gesendet zu bekommen. User Nizza sieht generell diesbezüglich keinen großartigen Handlungsbedarf.

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Hugelgupf
Es ist nicht die Aufgabe des Gesetzgebers, unanständiges Verhalten Erwachsener zu sanktionieren. Zudem können sich Erwachsene leicht vor Zusendung solcher Bilder schützen indem sie zB die Privatsphärefunktionen ihrer Social Media Profile entsprechend anpassen. Soviel Eigenverantwortung sollte man erwarten können.
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Adler24
Man kann sich auch selber helfen , indem man den Datenschutz bei den ganzen Apps richtig einstellt, oder schlimmsten Falles die Nummer sperrt.
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Nizza
Sorry aber für mich ist das keine sexuelle Gewalt.
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Frauenfeindlich, männerfeindlich – oder beides?
Während die FPÖ argumentiert, mit der neuen Regelung würden Jugendliche vorschnell kriminalisiert werden, findet TheLastUnicorn, dass diese Begründung es schafft, frauen- und männerfeindlich gleichzeitig zu sein. Auch sapperlot82 kann den Einwänden nicht viel abgewinnen, sieht darin vielmehr eine klare frauenfeindliche Haltung der FPÖ, die das Versenden von intimen Bildern ohne Einwilligung nicht verbieten will – obwohl es sich um eine sehr persönliche Form der Belästigung handelt.

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sapperlot82
Wenn sich ein Mann in der Öffentlichkeit entblößt so macht er sich strafbar - ein Bild seiner Genitalien an eine Frau direkt zu verschicken ist eine noch persönlichere Belästigung und das will die FPÖ nicht verbieten, eine sonderbare frauenfeindliche Einstellung - FPÖ halt.
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TheLastUnicorn
Die Argumentation ist frauen- und männerfeindlich zugleich. Einerseits nimmt man die Opfer sexueller Belästigung nicht ernst, was meistens Frauen betrifft und andererseits impliziert man, dass Männer rein trie.bgesteuerte Wesen ohne die Fähigkeit zum rationalen Denken sind.
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„Eine Art von Demütigung und Machtdemonstration“
Einige Leserinnen und Leser berichteten auch von persönlichen Erfahrungen und ihrem Umgang mit digitaler, sexueller Belästigung. Userin Barbaletta beispielsweise führt diese als einen Grund auf, der Datingwelt den Rücken gekehrt zu haben, und Elea berichtet, eine Freundschaft aufgrund solcher Verhaltensweisen aufgekündigt zu haben. KroneLeser1152089 wiederum berichtet von einem kreativeren Lösungsansatz einer Freundin seiner Frau.

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Barbaletta
Man erleidet keinen "Schaden", aber es ist eine Art von Demütigung und Machtdemonstration. Es wurde wirklich Zeit, daß dieses Gesetz kommt! Leider für mich um etliche Jahre zu spät, ich bin aus der Datingwelt raus - genau wegen solcher Belästigungen!
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Elea
Ein vermeintlicher Freund von mir hat mir vor Jahren ständig solche Bilder geschickt und das obwohl er vergeben war. Mich hat es komplett gegraust und ich habe ihm dauernd gesagt dass er das lassen soll aber er hat nicht aufgehört. Für mich war das der Grund für den Kontaktabbruch..
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KroneLeser1152089
Eine Freundin meiner Frau hat auch von einem Arbeitskollegen solche Fotos bekommen. Sie hat diese dann an dessen Frau und etliche Kollegen weitergeleitet. Der Typ hat danach auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlassen.
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Exhibitionismus auch digital ein Problem

Viele Nutzerinnen und Nutzer wiesen darauf hin, dass sich öffentliches „Blankziehen“ oder andere sexuelle Belästigungen auch in der echten Welt strafbar sind. Solche Handlungen können mitunter rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, weshalb sie die Einwände der FPÖ in diesem Zusammenhang kaum nachvollziehen können.


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stefan72
Was in der realen Welt verboten ist, muss auch in der digitalen Welt verboten sein.
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TheLastUnicorn
Und wieso ist die FPÖ dagegen? Wie kann man einerseits gegen die sexuelle Belästigung von Mädchen und Frauen in Freibädern wettern und andererseits unerwünschte Dick Pics für gut befinden?
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1960Ulrike
Zur Frage: Da verstehe ich die Haltung der FPÖ gar nicht.Exhibitionismus ist ja im realen Leben auch strafbar. Warum also nicht auch im Netz? Das kann ich nur als reine Justamentopposition verstehen bzw. eben nicht verstehen.
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Wie stehen Sie zu dieser neuen Regelung? Haben Sie selbst schon Erfahrungen mit sexueller Belästigung im digitalen Raum machen müssen? Wie sind Sie damit umgegangen? Finden Sie die rechtlichen Konsequenzen angemessen? Wie stehen Sie zu den Einwänden der FPÖ? Diskutieren Sie mit – wir sind auf Ihre Meinung gespannt!

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