Umstrittenes Zuckerl

Regierung schenkt allen Schuldirektoren 500 Euro

Politik
06.04.2022 14:43

Ein Oster-Zuckerl vom Bildungsminister: Wegen ihrer Leistungen in der Pandemie bekommen alle Schulleiter 500 Euro überwiesen - eine „Belohnung“ für ihren Arbeitseinsatz in den zwei Jahren Pandemie, wie es heißt. Die NEOS üben daran heftige Kritik.

Martin Polaschek hatte nicht gerade das, was man einen guten Start nennen könnte: Seit Wochen prasselt Kritik auf den von der ÖVP nominierten Bildungsminister ein, zuletzt legte sogar die ÖVP-nahe Lehrergewerkschaft seinem Hause einen „Betriebsurlaub“ nahe.

Lehrer gehen leer aus
Polascheks Antwort: ein finanzielles Zuckerl in Form einer Einmalzahlung über 500 Euro. Bekommen sollen dieses jedoch nicht jene, die in der Klasse stehen, sondern deren Chefs. In einem Brief an alle Schulleiter schreibt der Minister: „Sie haben die letzten zwei Jahre eindrücklich bewiesen, dass Sie als Schulleiter auch in der Krise verlässlich, engagiert, zielorientiert und stets im Sinne des Gemeinwohls agieren.“

Zitat Icon

Um meinen Dank nicht nur mit Worten Ausdruck zu verleihen, ist es mir ein persönliches Anliegen, Ihnen auch eine finanzielle Anerkennung zukommen zu lassen. Dafür hat sich auch Ihre Standesvertretung eingesetzt.

Bildungsminister Polaschek in einem Schreiben an die Schuldirektoren

Überwiesen wird das Geld an alle Leiter in Pflicht- und Bundesschulen. In Bundesschulen sollen die Administratoren den Bonus ebenfalls erhalten. Kostenpunkt: 3,2 Millionen Euro.

Enormer Aufwand während Pandemie
Schulleiterinnen und Schulleiter waren seit Beginn der Pandemie einem enormen Aufwand durch die Corona-Maßnahmen konfrontiert. Neue Regelungen wurden vielfach erst extrem kurzfristig verkündet, oft wurden Vorgaben auch innerhalb kurzer Zeit wieder verändert. Die Lehrervertretung hat zuletzt wiederholt davor gewarnt, dass die Schulen an die Grenzen der Belastbarkeit stoßen würden.

Ende vergangener Woche hatte das Ministerium deshalb bereits angekündigt, dass die Schulen durch den Wegfall bzw. die Verschiebung von Evaluationen, Erhebungen und Projekten entlastet werden sollen.

„Nichts für bessere Schulen und Kindergärten getan“
Das Geldgeschenk für die Chefetagen stößt nun dennoch auf Kritik: Polaschek habe bisher „nichts für bessere Schulen und Kindergärten getan“, sagt NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre, „und just wenn die öffentliche Kritik der Gewerkschaft ohrenbetäubend laut wird, öffnet er das Füllhorn und macht Geldgeschenke“.

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