Pongauer half

Ukrainische Familie durch Online-Spiel gerettet

Salzburg
03.04.2022 12:00
Ein Computerspiel brachte drei Ukrainerinnen in den Pongau. Ihr Retter: Stefan Lechner, der den dreien mit Online-Spielern Hilfe leistete. Nur Vater Alex blieb in der Ukraine zurück.

Stefan Lechner ist kein klassicher Computer-Spieler. Der Vater und Ehemann war es aber bis vor drei Jahren. Zu Beginn des Kriegs in der Ukraine hat er sich an seine Spielerzeiten zurückerinnert: Und an Alex aus der Nähe von Donezk. Sowohl Stefan als auch Alex spielten mit vielen hunderten anderen Gamern ein Online-Spiel. Sie schrieben sich Nachrichten, auch wenn sie sich anfangs im Spiel bekriegten, wurden sie zu Online-Freunden.

„Als der Krieg ausbrach, war mir klar, ich muss Alex kontaktieren“, sagt der 47-jährige St. Johanner. Drei Jahre war der Chat brach gelegen, am 25. Februar lebte er wieder auf. Beide tauschten sich aus, für Stefan war klar, er musste Alex und seine Familie aus der Ukraine zu sich holen. Gemeinsam mit anderen Online-Bekanntschaften aus Rumänien, Tschechien oder auch Ungarn schmiedeten sie Pläne. Wo gab es sichere Routen? Wo waren Grenzen gerade nicht verstopft?

Von Frau und Tochter getrennt, aber sicher
Nach fast drei Wochen auf der Flucht waren Victoriia, Tochter Yeva (4) und Oma Raisa in Sicherheit. Nur Alex durfte nicht ausreisen. „Für mich und auch für die drei Frauen war das eine Schocknachricht“, so Lechner. Alex musste aufgrund einer Erkrankung nicht zum Militär. Die Behörden ließen ihn diesmal nicht gehen. Im Videotelefonat mit der „Krone“ erklärt er, dass es ihm gut gehe, seine Ersparnisse würden noch eine Zeit reichen, aber es werde knapp. „Das Wichtigste ist, dass meine Familie bei Stefan in Sicherheit ist“, erklärt der Ukrainer.

Victoriia, Yeva und Raisa sind seit wenigen Wochen im Pongau. Die Vierjährige geht bereits in den Kindergarten. Von Lechners Familie wurden die drei wie echte Freunde aufgenommen. Das Zimmer im benachbarten Hotel, das Lechner für die nächsten Wochen organisierte, nahmen sie widerwillig an. Sie wollen nicht zur Last fallen.

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