Das Kriseninterventionsteam hilft Steirern, die von den Horror-Szenen belastet sind. Plagen auch Sie Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit dem Krieg? Haben Sie Fragen? Krisenhelfer Edwin Benko beantwortet sie via „Krone“ gerne. E-Mail an steirer@kronenzeitung.at,
„Krone“: Herr Benko, einerseits wollen sich viele Menschen über den Krieg informieren, andererseits belasten die schrecklichen Bilder enorm. Wie geht man damit am besten um?
Edwin Benko: Zum einen ist es gut, dass man in dieser Situation nicht wegschaut, zum anderen kommt es zu einer Reizüberflutung, die psychisch belastend ist. Mein Rat ist, sich in den Medien zu informieren, aber danach eine Pause einzulegen, um zur Ruhe zu kommen.
Wie äußern sich diese psychischen Belastungen?
Bei manchen Menschen kommen schlimme Erinnerungen an eigenes Erleben hoch, andere wiederum haben sofort diverse Erzählungen im Kopf: Das löst Ängste aus. Allein der Ansturm auf die Kaliumjodittabletten zeigt, dass die Sorgen groß sind.
Wie soll man Kindern, die mit schrecklichen Kriegs-Bildern konfrontiert sind, am besten helfen?
Mit Kindern darüber zu reden ist wichtig - aber nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich! Kinder haben oft ein sehr gutes Gespür und kommen von selbst zu ihren Eltern. Beobachten Sie Ihre Kleinen: Sprechen diese nicht und bemerken Sie an ihnen eine Verhaltensänderung, sollten Sie reagieren.B
Betrifft uns der Krieg in der Ukraine so sehr, weil er vor unserer Haustüre passiert?
Ganz sicher. Kriege auf anderen Kontinenten sind zwar furchtbar, aber sie sind weit weg. Diese schrecklichen Szenen mitten in Europa, in einem Land, das in der k.u.k.-Monarchie zu Österreich gehörte, übersteigen unsere Vorstellungskraft.
Was kann man tun?
Darüber reden! Für Betroffene stehen 50 geschulte Mitarbeiter täglich von 9 bis 21 Uhr für Gespräche zur Entlastung zur Verfügung. Unsere Hotline ist unter 0800 500 154 erreichbar.
Liebe Leser! Plagen Sie Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit dem Krieg? Haben Sie Fragen? Krisenhelfer Edwin Benko beantwortet sie via „Krone“ gerne. E-Mail an steirer@kronenzeitung.at. KW „Hilfe in der Krise“.
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