Unfall in Sölden

Tirol: Rodlerin verweigerte nach Crash Alkomattest

Beim Zusammenstoß zwischen zwei deutschen Rodlerinnen im Tiroler Sölden wurde Mittwochabend eine 28-Jährige erheblich verletzt. Wie sich herausstellte, war die zweite Schlittenfahrerin laut Vortest alkoholisiert, den - rechtlich verbindlichen - Alkomattest verweigerte die 35-Jährige aber. Es handelte sich schon um den 35. Rodelunfall seit 1. November in Tirol.

Die 35-Jährige war gegen 19.50 Uhr auf der beleuchteten, gut sieben Kilometer langen Rodelbahn von der Mittelstation der Gaislachkogelbahn gestartet. Dabei kam es gleich nach dem Start aus bisher ungeklärter Ursache zur Kollision mit der 28-jährigen deutschen Rodlerin. Beide Frauen stürzten vom Schlitten, die 28-Jährige verletzte sich erheblich an der Wirbelsäule, die 35-Jährige blieb bei dem Zusammenstoß unverletzt.

Die Verletzte wurde mit dem Notarzthubschrauber RK2 ins Spital geflogen.

(Bild: Benjamin Falkner (Video-Screenshot))

Während Pistenrettung und ein Notarzt die 28-Jährige versorgten, startete in Reutte der Notarzthubschrauber RK-2, der auch nach Sonnenuntergang Einsätze fliegen darf. Die Besatzung übernahm die Patientin auf einem Zwischenlandeplatz und flog sie in der Nacht ins Spital nach Zams.

„Ja“ zum Alkovortest, „Nein“ zum Alkomat
Die Polizei bat in der Folge die unverletzte 35-Jährige zum Alkovortest, der eine mittelstarke Alkoholisierung ergab. Dem - rechtlich verbindlichen - Alkomattest stimmte die Rodlerin dann allerdings nicht zu. Dies zieht - im Gegensatz zum Straßenverkehr - jedoch nicht zwangsläufig Konsequenzen in der Form nach sich, dass es mit einer Alkoholisierung gleichgesetzt wird. „Die rechtliche Lage ist von Fall zu Fall unterschiedlich“, heißt es dazu seitens der Polizei.

Rodelunfall Nummer 35 in Tirol
Laut Statistik des Kuratoriums für Alpine Sicherheit handelte es sich um den 35. Rodelunfall seit 1. November 2021 in Tirol. 37 Personen erlitten dabei Verletzungen, Tote gab es keine.

„Rodeln ist eine koordinative Sportart. Auch daher darf man sich nicht alkoholisiert auf eine Rodel setzen“, betont Sandra Mariner vom Österreichischen Rodelverband.