8-Kilo-Subwoofer

Yamaha YAS-209: Soundbar mit Alexa am Prüfstand

Elektronik
06.03.2022 08:00

Soundbars sind eine bequeme Methode, um den dünnen Sound moderner Smart-TVs aufzupeppen. Ein besonders funktionsreiches Exemplar hat der japanische Audio-Spezialist Yamaha mit seiner YAS-209 im Sortiment, verspricht sie doch nebst besserem Klang für das TV-Gerät auch Finessen wie Alexa-Sprachsteuerung und Spotify Connect. Wir haben probegehört.

Yamahas 200-Watt-Gespann aus Lautsprecherleiste und kabellosem Subwoofer ist mit einem Straßenpreis von rund 350 Euro angesichts des Funktionsumfangs vergleichsweise erschwinglich, spart zum Mittelklassepreis aber nicht mit Funktionen.

Sie bietet Dolby Pro Logic II, Dolby Digial DTS und das virtuelle Raumklang-Format DTS Virtual:X, außerdem WLAN und Bluetooth und die angesprochene Sprachsteuerung. Die Anschlussausstattung umfasst HDMI-ARC, einen optischen Audioeingang sowie eine Ethernet-Buchse.

Funkfreudig, aber nichts für Multi-Room-Fans
Damit ist sie flexibel nutz- und von vielen Audioquellen bespielbar: Amazon-Music-Kundschaft sowie Spotify-Nutzer können sie direkt über das heimische WLAN ansteuern, alternativ kann man das Handy klassisch via Bluetooth mit ihr koppeln.

Wenig Freude werden Besitzer eines bestehenden Multi-Room-Audiosystems haben, das sie etwa mit Sonos- oder Google-Cast-Komponenten aufgebaut haben. Hier kann die YAS-209 leider nicht integriert werden. Wer in der Amazon-Welt daheim ist oder die Soundbar mit Spotify Connect ansteuern will, kommt aber gut über die Runden.

Sehr guter Klang bei Musik sowie Film
Zumal sie sich im Klangtest als höchst wohlklingend entpuppte und mit ihrem ausgewogenen Klang im gesamten Spektrum - Höhen, Mitten, Tiefen - die meisten kompakten WLAN-Speaker mit Alexa-Steuerung bei der Musikwiedergabe in den Schatten stellt. Die YAS-209 räumt allen Instrumenten genug Raum ein und fällt - bei Soundbars mit mächtigem 100-Watt-Subwoofer nicht immer der Fall - nicht mit einem übertrieben dominanten Bass auf.

Praktischerweise gibt es verschiedene Equalizer-Modi für Film, Musik oder Gaming, die man in einer zweckmäßigen Begleit-App wählen kann: Wer bei einem Actionstreifen durch Mark und Bein fahrende Explosionen wünscht, kann dem Subwoofer hier die nötige Dominanz verschaffen. Standardmäßig sind der 8-Kilo-Tieftöner und die 93 Zentimeter breite 3-Kilo-Soundbar hingegen gut aufeinander abgestimmt, sodass im Alltag keine Komponente zu dominant klingt.

Zweckmäßige App, zuverlässige Alexa-Steuerung
Die App erlaubt eine unkomplizierte Ersteinrichtung, erfordert mit weißem Text auf türkisen Schaltflächen bei der Bedienung aber mitunter genaueres Hinschauen. Die Alexa-Einstellungen trifft man indes außerhalb der Yamaha-Soundbar-App direkt in der gleichnamigen App von Amazon.

Die Sprachsteuerung klappte im Test grundsätzlich zuverlässig, die beiden (auf Knopfdruck abschaltbaren) Mikrofone in der Soundbar schnappen Kommandos auch dann zuverlässig auf, wenn man ein paar Meter von der Speaker-Leiste entfernt Platz genommen hat.

Wirklich notwendig erschien uns die Alexa-Steuerung allerdings nur selten, in der Regel kommt man mit einem Druck auf die sauber verarbeitete und mit ihrer geschwungenen Form gut in der Hand liegende Fernbedienung auch problemlos ans Ziel.

Sauber verarbeitet, einfacher Aufbau
Optik und Verarbeitung der Soundbar und des zugehörigen Subwoofers gefallen: Die Hardware fügt sich mit ihrem Stoffüberzug gut in die meisten Wohnzimmer ein, auch an eine Möglichkeit zur Wandmontage wurde bei der Soundbar gedacht.

Einrichtung und Montage der Soundbar klappen unkompliziert, vor allem im Vergleich zu größeren Surround-Systemen, bei denen man oft Kabel quer durchs Wohnzimmer verlegen muss und dann bei „normalen“ Stereo-Eingangssignalen ohnehin kaum von den gebotenen Möglichkeiten profitiert.

Touch-Bedienelemente mit Tücken
Bei der Bedienung hätten wir uns im Test hin und wieder richtige Tasten statt der Touch-Bedienelemente an der Soundbar gewünscht, die obendrein recht klein ausfallen, was Fehleingaben begünstigt. Grundsätzlich klappt die Bedienung aber ohne größere Komplikationen, die Beschriftung der Touch-Tasten ist selbsterklärend und ermöglicht etwa schnelle Wechsel des Zuspielgeräts oder das An- und Abschalten der Raumklangfunktion.

Wer die Soundbar via HDMI (4K und HDR10 werden unterstützt) mit seinem Fernseher verbindet, profitiert von Funktionen wie der Lautstärkeregelung über die TV-Fernbedienung oder dem automatischen Anschalten, wenn der Fernseher angeht. Dass es zusätzlich auch den altbewährten optischen Toslink-Anschluss gibt, wird Besitzer älterer Fernseher dennoch erfreuen.

Fazit: Für Besitzer bestehender Multi-Room-Systeme aus dem Sonos- oder Google-Universum ist die YAS-209 nichts, außerdem werden Alexa-Skeptiker der Sprachsteuerung wenig abgewinnen können. In ihrer Kerndisziplin, schwachbrüstige Fernseher mit besserem Klang auszustatten, macht Yamahas WLAN-Soundbar aber bei geringem Installationsaufwand einen guten Job. Sowohl beim Fernsehen als auch bei der Musikwiedergabe überzeugt sie mit kraftvollem, aber ausgewogenem Klang zum fairen Preis.

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