Im Kot gefunden

Jede zweite Äsche aus der Traun ist Vogelfutter

Oberösterreich
18.01.2022 17:00
„Äsche, bitte melden!“ – Forscher markierten 11.000 Fische in der Traun mit Funkchips, um zu sehen, wohin die Tiere, vor allem die Äsche als Leitfisch, verschwinden. Und die Wissenschafter fanden heraus, was die Angler schon längst vermutet hatten: Jede zweite Äsche ist Vogelfutter – die Chips wurden im Kot gefunden.

Die Kormorane sind zwar ein Problem, aber nicht das größte, stellte der Gewässerökologe der Boku Wien, Kurt Pinter, in der Studie fest. Die Dezimierung der Äschenbestände auf „einen Bruchteil der ursprünglichen Population“ ist vorwiegend auf „die Zerstörung natürlicher Gewässerstrukturen und die Nutzung durch Wasserkraftwerke“ zurückzuführen. Denn die Äschen brauchen zum Laichen und zur Entwicklung der Larven gut durchströmten Kies. Wegen wechselnder Wasserstände fallen Schotterbänke oft trocken, Larven und Jungfische verenden. Eine Renaturierung wäre das Beste, dauere aber Jahre.

Forscher rechnen mit 50 Prozent
Mit der Studie gibt’s für den Streit zwischen Vogelkundlern und Fischern erstmals belastbare Daten. Unter den Schlafbäumen der Kormorane wurden etwa 30 Prozent der Transponder gefunden, die den Fischen eingesetzt worden waren – die Forscher rechnen damit, dass 50 Prozent der markierten Fische im Schlund der Vögel landeten.

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