Steirer (63) erstochen

Messermord in Gröbming: „Wir sind völlig perplex“

Steiermark
14.01.2022 06:01

„Erst beim letzten Steirerkrimi im Fernsehen hab ich zu meiner Frau gesagt: ,Gott sei Dank ist bei uns in den letzten Jahrzehnten nichts passiert. Und nun das!“ - Der Gröbminger Bürgermeister ist fassungslos über den Messermord im Alkohol-Milieu. Ein 63-Jähriger ist tot, eine Verdächtige (52) sitzt in U-Haft, sie will sich an nichts erinnern können.

Mitten in die Ennstaler Schnee-Idylle platzte die Nachricht vom brutalen Messermord an einem 63-jährigen Frühpensionisten. Eine 52-Jährige steht unter dem dringenden Verdacht, im Vollrausch auf ihren guten Bekannten von hinten eingestochen zu haben.

Die Frau, die von der Notstandshilfe lebt und ursprünglich aus Osteuropa stammt, will sich an nichts erinnern können. Die Umstände der Tat und Berichte von Nachbarn lassen aber darauf schließen, dass der Bluttat ein Streit vorausgegangen sein dürfte. Wie so oft übrigens - im Ort erzählt man sich von regelmäßigen, lautstarken Auseinandersetzungen zwischen den beiden Alkoholikern, die erst seit rund zehn Jahren in Gröbming leben.

„Sie blieben unter sich“
Dort ist der Messermord im schmucken gelben Haus freilich Tagesgespräch: „Es ist alles surreal, wir sind völlig perplex“, sagt Thomas Reingruber, Bürgermeister der Marktgemeinde. Das Opfer, das aus dem nicht weit entfernten Irdning zugezogen sei, und die mutmaßliche Täterin, die jahrelang in Espang gelebt hatte, seien nicht ins Ortsleben integriert gewesen: „Sie wollten keinen Anschluss, blieben unter sich.“ Dennoch sei die Betroffenheit groß.

Messer lag hinter einer Tür
Die 52-Jährige hatte am Dienstag selbst noch die Einsatzkräfte gerufen. Die Polizisten trafen in der Wohnung auf den am Boden liegenden Mann, für ihn gab es jedoch keine Rettung mehr. Die Beamten nahmen die Frau fest und fanden hinter einer Tür die mögliche Tatwaffe.

Dass es ein Suizid war, wurde rasch bezweifelt. Die Obduktion am Mittwoch bestätigte das: Die Stiche kann sich der 63-Jährige nicht selbst zugefügt haben. Nachdem die Verdächtige wieder nüchtern war, wurde sie befragt: Sie sagte, sie habe noch zu Mittag mit dem Mann gegessen und Alkohol getrunken. Danach könne sie sich an nichts mehr erinnern.

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