AMS-Chef Kopf:

Für Ungeimpfte sind Jobchancen „massiv reduziert“

Politik
13.01.2022 15:59

Für Ungeimpfte steht nicht nur die Impfpflicht vor der Tür, auch am Arbeitsmarkt wird es für sie zunehmend schwieriger, wie AMS-Chef Johannes Kopf am Donnerstag erklärte. Im Pflegebereich gebe es aufgrund von Verweigerern jedoch keinen Fachkräftemangel, entkräftet er aber sogleich entsprechende Sorgen. Letztlich sei zudem die Sorge um den Arbeitsplatz größer als jene vor der Impfung.

Erst am Dienstag forderte die WKO, trotz Impfpflicht die 3G-Regelung am Arbeitsplatz aufrechtzuerhalten, um den Wirtschaftsbetrieb im Land weiter am Laufen halten zu können. Besonders ausländische Arbeitskräfte könnten sonst wegfallen, so die Sorge. Im Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ erklärte Johannes Kopf nun, dass er einen damit einhergehenden Fachkräftemangel für überschätzt hält.

Arbeitsplatz im Endeffekt wichtiger
Zwar gebe es noch kaum belastbare Auswertungen zu den Auswirkungen der Voraussetzung einer Impfung, man sehe aber etwa im Gesundheitsbereich in Italien, dass dort nur weniger als ein Prozent der Ungeimpften wegen eines fehlenden Nachweises suspendiert wurden. „Den Leuten ist letztlich der Arbeitsplatz wichtiger“, so Kopf.

Unternehmen fragen nach G-Status
All jene, die sich dennoch vehement gegen diese Form der Immunisierung gegen das Coronavirus stemmen, müssen sich jedoch auf schwierigere Zeiten einstellen. „Die Jobchancen sind sicher massiv reduziert“, erklärte Kopf dem „Standard“. Zwar bekomme man bei der Durchsicht von Stellenausschreibungen nicht den Eindruck, dass eine Impfung vorausgesetzt wird, er wisse aber, dass viele Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch nach dem G-Status fragen, „allein deshalb, weil sie das Ansteckungsrisiko minimieren wollen“.

Mit der Entscheidung für eine Impfpflicht nehme der Staat zudem die Last von Unternehmen. Es handle sich dabei um ein „emotionales und schwieriges Thema“, da nun die Regierung die Regelungen für mutmaßliche Konflikte vorgibt.

Suspendierte nur ein Randthema
Österreichweit gebe es derzeit „nicht mehr als zwei Dutzend“ Fälle, in denen aufgrund der in manchen Branchen verhängten Verpflichtung zur Impfung das Arbeitslosengeld gesperrt wurde, erklärte Kopf weiter. „Das sind dann Leute, die wirklich überzeugt davon sind, dass die Impfung gesundheitlich gefährlich ist - und diese Ablehnung auch kundtun.“ Das Thema werde jedenfalls stärker diskutiert, als es in der Realität tatsächlich auch Thema ist.

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