Expertin klärt auf

Wie die Ernährung unsere Gesundheit beeinflusst

Tirol
10.01.2022 14:29

Isst man zu viel, kann man dick werden. Durch die langfristig falsche Lebensmittelwahl kann Diabetes entstehen. Vieles ist uns eigentlich klar. Die richtige Ernährung schaffen wir trotzdem nicht. Sabrina Egg klärt auf.

Dieser Donut mit den bunten Streuseln schaut so gut aus! Und erst die Schwarzwälder in der Vitrine. Oder wie wär’s mit dem in Butterschmalz gebratenen Schnitzel?

Ach ja, das kennen wir doch alle. Wer auf deftige oder süße Kost nicht größtenteils verzichtet, hat vielleicht ein schlechtes Gewissen – leider nicht ganz zu Unrecht. Denn unsere Ernährung bestimmt maßgeblich mit, ob wir krank werden oder gesund bleiben.

Übergewicht und Adipositas
„Die klassischen ernährungsbedingten Krankheiten sind Übergewicht und Adipositas als die weitere Stufe. Typisch sind auch Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten wie Dickdarm- und Magenkrebs oder, bei erhöhtem Alkoholkonsum, auch im Bereich von Gesicht und Hals“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin und Diätologin Sabrina Egg von der FH Gesundheit in Innsbruck.

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90 Prozent der Menschen, die an Diabetes Typ 2 erkranken, sind auch übergewichtig oder adipös.

Sabrina Egg

Isst man viele gesättigte Fettsäuren, wie sie oft in tierischen Produkten vorkommen, wird mehr vom ungesunden Cholesterin gebildet, das Gefäßerkrankungen und in der Folge Schlaganfälle und Herzinfarkte verursachen kann. Viele der Krankheiten können auch zueinander führen: „90 Prozent der Menschen, die an Diabetes Typ 2 erkranken, sind auch übergewichtig oder adipös“, betont Egg.

Um dem Ganzen vorzubeugen, muss das Motto also lauten: „Bedarfsgerecht und ausgewogen ernähren“, stellt die Diätologin klar. Wichtig seien außerdem Bewegung, Entspannung und so wenig Stress wie möglich.

Dem Körper alle Nährstoffe zuführen, die er braucht
Was aber bedeutet „bedarfsgerecht“? Ganz einfach: Nur so viel Energie und Kalorien zuführen, wie der Körper braucht. So ungefähr könne man das laut Egg mit Bedarfsrechnern im Internet herausfinden, schlussendlich aber komme es auf viele Faktoren an. In der Regel gilt: Im Alter nimmt der Bedarf ab und bei Männern ist er höher als bei Frauen. Das liegt an der Muskelmasse, die auch im Ruhezustand Energie verbraucht.

Außerdem sollte man darauf achten, dass man dem Körper alle Nährstoffe, die er braucht, auch zuführt.

Orientierung an Lebensmittelpyramide
Und was ist mit „ausgewogen“ gemeint? Als Orientierung steht die Lebensmittelpyramide zur Verfügung. „Essen Sie drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag“, rät die Diätologin. Außerdem: ein- bis zweimal wöchentlich Fisch sowie zwei- bis maximal dreimal in der Woche Fleisch. Laut der Tiroler Ernährungserhebung 2015 dürfte das den Tirolern aber schwerfallen: Denn durchschnittlich essen wir 85,2 Prozent zu viel Fleisch – während wir in allen anderen Bereichen keineswegs an die empfohlene Menge herankommen! „Wir essen zu wenig Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse, Samen“, so das Fazit von Egg.

Neben der Pyramide kann der „Gesunde Teller“ Klarheit schaffen: Füllen Sie Ihren Teller zur Hälfte mit Gemüse, zu einem Viertel mit Eiweiß (Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Tofu) und zu einem Viertel mit einer Sättigungsbeilage (Kartoffeln, Reis, Getreide). Zur Zubereitung nimmt man am besten noch ein gutes Pflanzenöl wie Oliven- oder Rapsöl. Wann Sie essen, ob Sie Intervallfasten oder die Anzahl der Mahlzeiten reduzieren, hat übrigens keinen signifikanten Einfluss. „Wichtig ist: vorwiegend ausgewogen und bedarfsgerecht“, erklärt Egg.

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