"Clasico" mit Folgen

Real-Trainer Jose Mourinho droht eine längere Sperre

Fußball
28.04.2011 18:41
Das Hinspiel des Champions-League-Halbfinales am Mittwochabend zwischen Real Madrid und Barcelona wird wohl ein Nachspiel haben, das Real-Coach Jose Mourinho eine längere Sperre einbringen könnte. Die mit 2:0 siegreichen Katalanen lassen nun nämlich die Aussagen, die der Portugiese nach dem Schlusspfiff tätigte, von der UEFA überprüfen. Der europäische Fußball-Verband kündigte am Donnerstagabend an, gegen beide Teams Ermittlungen einzuleiten.

Mourinho hat den deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark heftig kritisiert. Außerdem unterstellte der Feldherr, dass Barcelona von der UEFA wegen seines Sponsors UNICEF begünstigt worden sein könnte. "Wenn ich zu Stark und zur UEFA sagen würde, was ich denke und fühle, würde meine Karriere sofort enden", musste sich der Portugiese einen Maulkorb verpassen.

Schon vor dem "Clasico" hatte die Madrider Presse Öl ins Feuer gegossen, weil sich der Referee einmal anerkennend über Lionel Messi geäußert hatte. Der Deutsche sagte einst über den argentinischen Barca-Star, der mit seinen beiden Toren im Finish den 2:0-Sieg fixierte: "Es ist ein Vergnügen, ihn spielen zu sehen."

Aufgeheizte Stimmung
Unmittelbar nach der hitzigen Partie, in der Stark Pepe (61.) bzw. Barca-Ersatztorhüter Jose Pinto (45.) ausgeschlossen und Mourinho nach der Roten Karte für seinen Schützling auf die Bühne verbannt hatte, untersagte der UEFA-Delegierte den Trainern beider Teams zunächst, Interviews zu geben. Zu aufgeheizt war die Stimmung zwischen den Erzrivalen.

Hadern mit Schiri-Entscheidungen
Aber die Aufregung und Emotionen kühlten auch danach nur unwesentlich ab. "Warum hat Stark in einem ausgeglichenen Spiel so gehandelt, wie er es getan hat?", fragte Mourinho, der den Ausschluss von Pepe mit Applaus bedacht hatte und dafür auf die Tribüne geschickt worden war. "Ich habe dazu nichts gesagt, nur geklatscht und meine zwei Daumen in die Höhe gehalten", beteuerte der Real-Coach seine Unschuld.

Mourinho droht längere Sperre
Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Duelle seiner Ex-Vereine Chelsea und Inter mit Barca im Semifinale 2009 und 2010, in denen ebenfalls der Gegner bevorzugt worden sei. "Von wo kommt all diese Hilfe her", fragte sich der "Special One" nach dem "Skandal von Bernabeu". "Eines Tages hoffe ich, eine Antwort auf die Frage zu bekommen", meinte Mourinho.

Der ins Fadenkreuz geratene Portugiese erhielt am Tag nach dem ruppigen Semifinale sowohl von der Madrider als auch von der katalanischen Presse Beistand. Sie empfanden unisono die Rote Karte gegen Pepe als zu hart.

UEFA ermittelt gegen beide Teams
Am Donnerstagabend teilte die UEFA mit, dass man sowohl gegen Real Madrid als auch gegen Barcelona ein Disziplinarverfahren eröffnet. Gegen Real werde nach der 0:2-Heimniederlage wegen diverser Vergehen ermittelt, unter anderem weil Trainer Mourinho von Schiedsrichter Stark auf die Tribüne verbannt worden war. Zudem werden die Äußerungen des portugiesischen Real-Coaches nach der Partie untersucht.

Gegen Barcelona wird wegen des Ausschlusses von Ersatztorhüter Jose Pinto ermittelt.

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(Bild: KMM)



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